Politik

So überraschend bewertet Österreich die Regierung

Heute Redaktion
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ).
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ).
Bild: picturedesk.com

In der Sonntagsfrage des "profil" halten sich die Regierungsparteien stabil. Überraschungen gibt es aber dabei, wie gut die Arbeit bewertet wird.

Das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe, wie die Österreicher die heimischen Parteien, einzelne Politiker und die politische Gesamtsituation bewerten. Dazu wurden vom Meinungsforschungsinstitut Unique research repräsentativ 800 Personen befragt, die Schwankungsbreite beträgt +/- 3,5 Prozent. Hier die wichtigsten Ergebnisse in der Übersicht.

ÖVP-Chef Sebastian Kurz hält bei der Kanzlerfrage die Konkurrenz auf Abstand. Ein Drittel (33 %) der Befragten würden ihn einer Direktwahl zum Kanzler wählen. Das sind zwei Prozent weniger als noch vor einem Jahr, doch der Vorsprung ist groß. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner kommt auf 15 %, ihr Vorgänger Christian Kern hielt vor ihr noch bei 21 %. Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache liegt mit 12 % gleichbleibend auf Platz 3.

Die ÖVP bleibt mit 34 % nicht nur gleichauf, sondern auch weiter solide auf Platz 1. Die SPÖ sackt um zwei Prozent auf 26 % ab. Die FPÖ bleibt weiter auf 25 %. Die Grünen sind bei 5 %, konnten sich um 1 % steigern. Die NEOS sind stabil auf 7 %, die Liste Pilz steigert sich um 1 % auf 2 %.

Überraschend ist, dass trotz hohem Zuspruch für die Regierungsparteien viele Österreicher mit der Gesamtsituation unzufrieden sind. Bei der Frage, ob sich ein Jahr nach der Nationalratswahl das Land zum Besseren oder zum Schlechteren verändert habe, gehen die Meinungen in der Bevölkerung auseinander: 28 % äußern sich positiv, 34 % konstatieren Verschlechterungen, 30% stellen keine Veränderungen fest. Der Rest (9 %) hat dazu keine Meinung.

Beträchtliche Unterschiede zeigen sich je nach politischer Ausrichtung: Wähler der Regierungsparteien finden mehrheitlich, das Land stehe heute besser da als vor einem Jahr (ÖVP-Wähler: 60 %, FPÖ-Wähler: 58 %). Bei den SPÖ-Wählern hingegen ist der Frust groß: 67 % von ihnen stellen Verschlechterungen fest.

Die Arbeit von FPÖ-Innenminister Herbert Kickl kommt in der Bevölkerung nicht gut an, mehr als ein Drittel will seinen Rücktritt. Nur 12 % der Befragten attestieren ihm, sehr gut zu arbeiten, 30 % positionieren ihn unter den Ministerin im Mittelfeld, 36 % hingegen meinen, Kickl leiste "sehr schlechte Arbeit und sollte zurücktreten". Auch ÖVP-Wähler sind nur zu 17% von Kickl überzeugt, 46% halten ihn für mittelmäßig, immerhin 20% für rücktrittsreif.

Die größte Fangemeinde hat Kickl naturgemäß unter den FPÖ-Wählern: 35 % von ihnen sind vom Innenminister restlos überzeugt, ebenso viele sehen ihn im Mittelfeld, immerhin 10 % finden, er mache seine Arbeit sehr schlecht und sollte zurücktreten. Die größten Kritiker sammeln sich im SPÖ-Lager: Hier meinen 61 %, Kickl solle gehen, 25 % finden ihn mittelmäßig, nur 2 % finden, er fülle sein Amt sehr gut aus. (red)