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So verschleiern die Mobilfunker Zusatzkosten

Heimische Mobilfunkanbieter finden immer wieder Schlupflöcher, um die Tarife teurer zu machen, als sie aussehen.

Heute Redaktion
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Tarifwechsel-Gebühren sind eher geläufig, aber haben Sie schon über verkürzte Abrechnungszeiträume, negative Treuepunkte, Gebühren für den Gesprächsausbau, reduziertes EU-Datenroaming, Wertsicherung oder die Taktung beim Datenverbrauch nachgedacht?

"Aktuell ist der Markt recht zurückhaltend. Neue Angebote sind in Kürze durch die Fusion von T-Mobile mit UPC und den diesjährigen Osterspecials zu erwarten. Umso mehr lohnt es sich derzeit, die aktuellen Tarife genauer unter die Lupe zu nehmen und potenzielle versteckte Preisfallen aufzuspüren", so Maximilian Schirmer, Geschäftsführer von "tarife.at" und ergänzt: "Die Rede ist von versteckten Zusatzgebühren mit fantasievollen Namen, die die tatsächlichen Kosten der ausgewiesenen Grundgebühr schon mal um bis zu 25 Prozent ansteigen lassen können."

Das sind die Preistreiber

Die Leistung für Zusatzgebühren ist häufig nicht transparent ersichtlich. Am Beispiel von Aktivierungsgebühr und Service Pauschale lässt sich anschaulich darstellen, wie Mobilfunkanbieter die Kosten der monatlichen Fixkosten um bis zu 25 Prozent erhöhen.

Immer mehr Tarife werden nicht einmal im Monat erneuert, sondern häufiger. Dadurch werden die monatlichen Grundgebühren der betroffenen Tarife auch öfter abgerechnet. Üblich sind in diesen Fällen alle vier Wochen, daher alle 28 Tage, wobei ein Monat im Jahresdurchschnitt 30,4 Tage hat. Durch diesen Trend ergibt sich bei vielen Tarifen eine Preissteigerung von 8,6 Prozent.

Bis zu drei Jahre Bindung

Im Zuge einer Vertragsverlängerung erhalten Kunden, gegen Einsatz von Treuepunkten, ein neues Smartphone. Dabei haben sie in der Regel die Möglichkeit, mehr Treuepunkte zu verwenden, als sie eigentlich angespart haben.

So erhalten sie zwar kurzfristig das gewünschte Handy billiger, verlängern dadurch aber auch die Bindung an den Mobilfunkanbieter um die Dauer, die es benötigt, um das Minus wieder auszugleichen. Dadurch sind Kunden schnell einmal um bis zu 36 Monate an ihren Anbieter samt Tarif gebunden.

Bis zu 50 Euro Tarifwechsel-Gebühr

Insbesondere die großen Mobilfunkanbieter verrechnen Gebühren für den Wechsel von einem Tarif auf einen anderen. Dadurch ergeben sich in der Regel zusätzliche Einmalkosten von 20 bis 50 Euro. "tarife.at" empfiehlt in diesem Fall das direkte Gespräch mit dem Mobilfunkanbieter zu suchen und einen Anbieterwechsel ins Spiel zu bringen, sollte der Betreiber nicht einlenken.

Höhere Kosten durch reduziertes EU-Datenroaming

Manche Tarife bzw. Anbieter stellen weniger EU-Datenroaming zur Verfügung, als von der EU-Verordnung vorgeschrieben. Wer im EU-Ausland doch mehr Datenvolumen benötig, bezahlt daher zusätzliche Gebühren bzw. mehr als andere Anbieter dafür verrechnen würden.

Vergebührung pro angefangenem Gigabyte

Bestimmte Tarife sehen vor, ein weiteres Datenpaket dazu zu buchen, sobald der Kunde die im Tarif inkludierten Einheiten auch nur minimal überzieht. Wer das inkludierte Datenvolumen daher um ein paar Megabyte überschreitet, bezahlt schnell einmal um bis zu 9 Euro mehr für ein zusätzliches Datenpaket mit einem Gigabyte. Während ein Megabyte eigentlich nur wenige Cent kostet, steigen die Kosten dafür in diesem Fall erheblich an.

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(red)