Im Dezember des vergangenen Jahres beschlossen die 27 EU-Länder, mit der Ukraine Verhandlungen über einen Beitritt zu beginnen - nicht gleich, sondern wenn der Krieg zu Ende ist. Zu den Kosten gibt es jetzt neue Berechnungen.
Jetzt weiß man, dass das die EU teuer kommt - sehr teuer sogar. Das estnische "Centre for Defence und Security" hat laut "Welt" eine neue Berechnung veröffentlicht: 19 Milliarden Euro würde die Ukraine jedes Jahr von der EU erhalten, damit ab dem ersten Tag zum größten Netto-Empfänger werden. Derzeit ist das Polen mit 11 Milliarden Euro im Jahr 2022.
Das Geld muss irgendwoher kommen, auch das wurde untersucht. Deutschland etwa müsste 26 Milliarden zahlen, um 20 Prozent mehr als jetzt. Gleichzeitig sollen aber ärmere Staaten wie Bulgarien nicht weniger Geld bekommen. Österreich ist Nettozahler und würde wohl auch mehr zahlen müssen, wurde aber nicht explizit erwähnt.
Die Dimensionen der Ukraine sind gewaltig und würden die EU wohl auch vor gewaltige Probleme stellen: Die landwirtschaftliche Anbaufläche ist größer als Italien, weshalb die Ukraine sofort Anspruch auf hohe Agrarförderungen hätte.
Auch die Struktur der Bauernhöfe ist ganz anders: Deren Größe liegt laut "Welt" in der EU bei durchschnittlich 19 Hektar, in der Ukraine aber bei 485 Hektar. Das heißt: Entweder erhöht die EU ihren Haushalt, oder die Bauern erhalten weniger.
Allerdings gibt es Berechnungen, die sogar von jährlich 26 Milliarden Euro Zahlungen an die EU ausgehen. Dennoch ist der politische Wille in Brüssel groß, die Ukraine in die EU aufzunehmen. Davor muss noch der Krieg beendet werden. Und ob das Vorhaben bei den europäischen Bürgern auf ebenso große Zustimmung stößt wie bei den EU-Politikern, ist offen.