Österreich

So viel Schnee gab es seit mehr als 100 Jahren nicht

Heute Redaktion
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Neuschneemengen wie in den letzten 15 Tagen kommen selbst in den schneereichen Regionen Österreichs statistisch gesehen nur alle zehn bis 100 Jahre vor.

Die Schneesituation in Österreich soll sich allmählich entspannen. Am Dienstag klingt der Schneefall ab und in den nächsten Tagen sind höchstens geringe Neuschneemengen zu erwarten – so die Prognose der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik). Der Mittwoch und der Donnerstag verlaufen größtenteils sogar sonnig.

Die Lawinenwarndienste warnen dennoch, dass auch bei einem Rückgang der Lawinengefahr die Situation abseits der gesicherten Pisten sehr heikel bleibt. Beispielsweise kann bei Lawinenwarnstufe 3 (erhebliche Lawinengefahr) schon die Zusatzbelastung durch einen Schifahrer oder Snowboarder reichen, um eine Lawine auszulösen. "Die meisten tödlichen Lawinenunfälle passieren bei Stufe 3, weil die Gefahr oft unterschätzt wird, besonders bei gutem Wetter", warnt die ZAMG.

In der Nacht auf Dienstag wurde der beleibte Wintersportort Ramsau am Dachstein von einer Lawine erschüttert. Ein Hotel wurde von den Schneemassen erfasst – lesen Sie mehr dazu hier.

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Eine erste Auswertung der Neuschneesummen (Anm.: die Summe der täglichen Neuschneemenge) von 1. bis 15 Jänner zeigt, wie ungewöhnlich der Schneefall der letzten Tage war. "Noch liegen nicht alle Daten vor, aber in Tirol, Salzburg, Oberösterreich und in die Steiermark gibt es auf jeden Fall neue Rekorde", sagt Michael Winkler von der ZAMG in Innsbruck. "Einige Beispiel für neue Rekordwerte der 15-tägigen Neuschneesumme: Seefeld mit 283 Zentimeter, gemessen wird hier seit 1895. Abtenau mit 240 Zentimeter, gemessen wird hier seit 1964. Bad Mitterndorf mit 270 Zentimeter, gemessen wird hier seit 1971."

Hochfilzen, Tirol – 451 cm

Seefeld, Tirol – 283 cm

Bad Mitterndorf, Steiermark – 270 cm

Lofer, Salzburg – 263 cm

Abtenau, Salzburg – 240 cm

Kufstein, Tirol – 168 cm

(Anmerkung: Messungen von 1. bis 15. Jänner. Die statistische Wiederkehrzeit beträgt mehr als 100 Jahre)

Die statistische Wiederkehrzeit sei für die Rekordorte schwer zu erfassen, liege laut ZAMG aber über 100 Jahre, ähnlich wie für die 451 Zentimeter Neuschneesumme in Hochfilzen.

Die Neuschneesumme in Schröcken liegt mit 310 Zentimeter bei einer Jährlichkeit von fünf Jahren, in den beiden Lechtaler Orten Holzgau und Höfen mit 170 Zentimeter Neuschnee bei rund 10 Jahren. In Windischgarsten kommen die gemessenen 148 Zentimeter Neuschnee statistisch gesehen alle fünf bis zehn Jahre vor, die 152 Zentimeter in Bad Ischl alle 20 Jahre. Die statistische Jährlichkeit der 300 Zentimeter Neuschnee in Bad Aussee liegt bei 30 bis 50 Jahre. (ek/red)

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