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So viel zahlen Handynutzer im Ausland

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Ab Juli sinken die Preise für Telefonieren, SMS-Versand und mobiles Internet in EU-Urlaubsländern. In nicht EU-Staaten drohen weiterhin horrende Kosten. Aber auch in EU-Staaten ist bei besonders starker Nutzung eine happige Telefonrechnung möglich. Rechtzeitig zur Hauptreisezeit bietet die aktuelle AK-Preisübersicht Hilfe und sorgt für Übersicht im Preis-Dschungel.

Die Arbeiterkammer hat die Handy-Tarife und Internet-Preise der Anbieter A1, Bob, T-Mobile, Orange, Tele.Ring, Drei, Yesss, Georg und Spar (S-Budget) unter die Lupe genommen. Im Vergleich zum Vorjahr kommt man heuer um zwölf Prozent günstiger weg, wenn man angerufen wird und spart 17 Prozent, wenn man anruft. Besonders gut steigen "Drei"-Kunden aus. Sie zahlen im Ausland gleich viel wie innerhalb Österreichs.

Ab 1. Juli werden die Passiv- und Aktivgebühren wie in den Vorjahren gesenkt. Die Passivgebühren werden von 9,6 Cent auf 8,4 Cent und die Aktivgebühren von 34,8 Cent auf 28,8 Cent pro Minute reduziert. Praktisch für Schnell-Tipper: Auch die SMS-Preise gehen von 10,8 Cent auf 9,6 Cent pro SMS hinunter - das ist eine Ersparnis von elf Prozent.

Preise in beliebten Urlaubsländern ab Juli:



Land
Anruf nach Österreich
Anruf aus Österreich


Griechenland
0,2888 /Minute
0,084 /Minute


Spanien
0,2888 /Minute
0,084 /Minute


Italien
0,2888 /Minute
0,084 /Minute


Kroatien
0,2888 /Minute
0,084 /Minute


Türkei
0,2888 bis 2,5 /Minute
0,084 bis 1,25 /Minute



Surfen innerhalb der EU 2013 um ein Drittel günstiger

Für viele Smartphone-Nutzer ist der Internet-Zugang mittlerweile wichtiger als das Telefonieren an sich. Die Surf-Höchstgrenze beträgt ab Juli in den EU-Staaten maximal 54 Cent pro Megabyte. Das entspricht einer Kostenersparnis von bis zu 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wer Fotos und Videos uploaden oder runterziehen will, kann dennoch teurer aussteigen. Bei einem Verbrauch von 100 Megabyte, also etwa Grüße mit rund 30 Fotos oder ein fünfminütiges Video in hoher Qualität, sind Preise im Bereich von 54 Euro möglich.

Innerhalb der EU gibt es für das Surfen eine Kostenbremse. Bei einer Kostengrenze von 60 Euro darf der heimische Anbieter den Datendienst ohne explizite Zustimmung des Nutzers nicht fortsetzen. Bei 80 Prozent des Limits sind KundInnen außerdem per SMS zu warnen.

Viele Betreiber bieten spezielle Roaming-Datenpakete für den Urlaub mit vergleichsweise günstigen Kosten (ab fünf Cent pro Megabyte) an. "Vorsicht, nach Überschreiten der inkludierten Datenpauschale wird der Mehrtransfer zum Basistarif oder zu einem festgelegten Preis verrechnet, was kostspielig werden kann", sagt AK-Konsumentenschützerin Daniela Zimmer.

Vorsicht in Nicht-EU-Ländern

In Nicht-EU-Ländern ist Telefonieren, SMS-Schreiben und Internet-Nutzung weiterhin teuer. Das wird am Beispiel Türkei sichtbar. Die Preise für Telefonieren sind grob unterschiedlich. Es zeigt sich, dass teilweise die Roamingpreise für Wertkarten sogar wesentlich günstiger sind als jene für Vertragstarife (etwa Bob in der Türkei). Auch die Internet-Nutzung ist ein Luxus. Das Megabyte kann im schlimmsten Fall 21 Euro kosten - wer sich HD-Videos runterlädt, muss also tief in die Geldbörse greifen.

Auf Seite zwei finden Sie Spar-Tipps für Handynutzer im Urlaub. Bitte blättern Sie um!Grundregeln, die im Ausland beim Geldsparen helfen:

Handy wählt sich ins stärkste Gastnetz

Meist, aber nicht immer, sind die Preise in den geprüften Urlaubsländern Griechenland, Spanien, Italien, Kroatien, Türkei mittlerweile netzunabhängig. Ein Anruf beim Anbieter schafft Klarheit. Überlassen Sie die Netzwahl dem Handy, bucht es sich automatisch in das stärkste Netz am Standort ein. Die AK Konsumentenschützer raten, über die manuelle Netzwahl am Handy die Einwahl ins günstigste Gastnetz zu programmieren. In der Bedienungsanleitung steht, wie es geht.

Das Handy läutet, der Euro läuft

Wer im Urlaub angerufen wird, zahlt auch. Der Anrufer aus Österreich zahlt nur den österreichischen Tarif für Gespräche ins Mobilnetz, da er nicht wissen muss, dass das Handy gerade im Ausland ist. Der Angerufene zahlt Gebühren für die Weiterleitung des Anrufs von Österreich in den Urlaubsort (Passivgebühr). A1, T-Mobile, Drei, Bob, Orange, Tele.Ring, Ge-org, S-Budget und Yesss verrechnen im Privatkundentarif in den untersuchten Urlaubsländern ab Juli Passivgebühren von 0,084 bis 1,25 Euro pro Minute (Ausnahme Drei in Italien: im Drei-Netz telefoniert man in Italien zu den gleichen Konditionen wie zu Hause). Am teuersten sind die Passivgebühren meist bei Wertkarten-Handys (Ausnahme Bob).

Mit SMS besser wegkommen

Vor allem im untersuchten Nicht-EU-Land Türkei rechnet sich smsen statt telefonieren.

Spezielle Tarife

Manche Anbieter wie Mobilkom, T-Mobile und Drei bieten auch spezielle Roamingpakete an. So kauft man etwa um einen Fixbetrag eine bestimmte Anzahl an Gesprächsminuten. Sie müssen innerhalb einer Frist aufgebraucht sein, danach ver-fallen sie. Vorsicht, die in Österreich gültigen Freiminuten können bei Telefonaten im Ausland meist nicht genutzt werden.

Achtung, Kostenfalle Mobilbox

Wer unter Palmen seine Mobilbox abhören will, zahlt meist genau so viel wie bei einem Gespräch nach Österreich. Ist das Handy so programmiert, dass der Anruf auf die Box geht, wenn zum Beispiel nicht abgehoben wird, können doppelte Kosten anfallen (außerhalb der EU): Anrufe müssen erst ins Reiseland gesendet werden, um festzustellen, ob der Anruf angenommen wird. Wird der Anruf zur Mobilbox umgeleitet, so fallen beim Angerufenen die Passivgebühr und zusätzlich der Roamingtarif für die Rückleitung des fehlgeschlagenen Anrufes zur Mobilbox in Österreich an. Um der Kostenfalle zu entgehen: Mobilbox ganz abschalten!