Wirtschaft

So viele GIS-Anmeldungen wie noch nie zuvor

Die ORF-Gebühr ist im Hoch: Immer mehr Haushalte zahlen die Rundfunkgebühren – trotz Streaming-Trend und politischem Gegenwind.

Heute Redaktion
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Rund ein Jahr ist es her, dass das GIS-Volksbegehren zur Abschaffung der ORF-Gebühren mit 320.239 gesammelten Unterschriften die Erwartungen deutlich übertroffen hat. Auch in Form einer Sammelklage blies dem ORF im Herbst 2018 ein eisiger Wind entgegen. Die Kritik an den "Zwangsgebühren" wurde immer lauter. Wer, so fragten Kritiker, braucht in Zeiten von Netflix und Co. noch öffentlich-rechtliche Sender?

Nun, ein Jahr später, die Überraschung: Die ORF-Gebührentochter GIS verzeichnet so viel Anmeldungen wie noch nie, wie der "Standard" berichtet. Geschäftsführer Harald Kräuter bestätigt gegenüber der Zeitung: "Es stimmt, dass sich die Anzahl der Anmeldungen derzeit auf einem sehr hohen Niveau befindet."

Über die Gründe kann nur gemutmaßt werden. Kräuter glaubt: "Neben der konsequenten Arbeit der GIS und einer gestiegenen Anzahl von Haushalten dürfte sich in diesem Ergebnis auch die Stimmung in der Bevölkerung zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk abbilden."

Eine Welle der Solidarität erfuhr der ORF etwa im Zuge der Ibiza-Affäre: "Ab heute zahl' ich GIS-Gebühr", war auf den Transparenten der Demonstranten auf dem Ballhausplatz zu lesen.

So viel zahlt ein Wiener Haushalt pro Monat für die GIS

ORF1 kämpft mit Quoten

Die GIS bringt dem ORF einen Umsatz von ungefähr 640 Millionen Euro pro Jahr. Mit Umsätzen aus Werbeeinnahmen kommt man jährlich auf knapp über eine Milliarde Euro. Damit dürfte der Medienkonzern das Jahr zumindest ausgeglichen abschließen.

Den Finanzplan kann man aber wohl knapp nicht erreichen. Demnach fehlen rund zehn Millionen Euro, was vor allem an den verhaltenen Werbeschaltungen liegt. Außerdem ließen die Quoten von ORF1 zu wünschen übrig.

So setzten sich die ORF-Umsatzerlöse 2017 zusammen.

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