Coronavirus
So viele steckt ein Corona-Infizierter in Österreich an
Mit den steigenden Corona-Zahlen wächst auch der Wert der effektiven Reproduktionszahl: Aktuell steckt ein Infizierter in Österreich 1,3 Personen an.
Das Coronavirus breitet sich in Österreich nach wie vor weiter rasant aus. In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Neuinfizierten immer wieder gestiegen, pro Tag werden bis zu 1.000 positive Testergebnisse verzeichnet. Dementsprechend hat sich auch der Wert der effektiven Reproduktionszahl R0 vergrößert.
Vor zwei Wochen lag jener nämlich noch bei 1,02. In der vergangenen Woche betrug der Wert der effektiven Reproduktionszahl 1,25. Mittlerweile liegt der Wert schon bei 1,3. Dies ergaben am Freitag veröffentlichte Berechnungen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Konkret bedeutet das also, dass ein mit dem Coronavirus-Infizierter in Österreich derzeit 1,3 Personen ansteckt.
Tägliche Steigerungsrate aktuell 8 Prozent
Die täglich neu verzeichneten Fälle schnellen in die Höhe. Schätzungen der AGES zufolge beträgt die tägliche Steigerungsrate aktuell acht Prozent, wobei sich die Agentur auf die Daten stützt, die in das österreichische Epidemiologische Meldesystem (EMS) eingetragen werden und neu aufgetretene Covid-19-Fälle festhalten. Für die Schätzung wurden die täglichen inzidenten Fälle nach Labordiagnosedatum sowie die Modellierung der Fallzahlentwicklung zwischen 4. und 16. September herangezogen.
7.356 Fälle wurden in den 13 umfassten Epidemietagen verzeichnet. In der vergangenen Woche machte die tägliche Steigerung an erkrankten 6,5 Prozent aus. In der ersten September-Woche lag jener Wert noch bei 1,7 Prozent.
Das wöchentliche Update der Publikation "Epidemiologische Parameter des Covid19-Ausbruchs, Österreich, 2020" wird von der AGES und dem Institut für Statistik der TU Wien erstellt.
Reproduktionszahl in jedem Bundesland über 1,0
Mittlerweile liegt in keinem einzigen Bundesland die effektive Reproduktionszahl unter 1,0. In Vorarlberg und in Kärnten liegt sie derzeit bei 1,5 und damit höher als in Wien, wobei Wien in absoluten Zahlen weitaus am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen ist.
Die AGES gibt in diesem Zusammenhang allerdings zu bedenken, dass die effektive Reproduktionszahl in Gebieten mit vergleichsweise niedrigen Fallzahlen kurzfristig stark ansteigen kann, wenn sich beispielsweise Cluster bilden. Dieser Effekt wird der Agentur zufolge durch aktive Fallsuche im Zuge von Ausbruchsabklärungen weiter verstärkt.