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So wurde Steirer-SPÖ zum Machtverzicht "erpresst"!

Heute Redaktion
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Bild: Picturedesk

Von Platz zwei am Wahltag zum Landeshauptmann: Hermann Schützenhöfer hat mit einem beinharten Polit-Manöver den Wahlsieger SPÖ ausgetrickst. Das lief hinter den Kulissen.

Für Schützenhöfer stand im Koalitionspoker viel auf dem Spiel: Landeshauptmann-Sessel, Polit-Ende, alles war möglich. Er riskierte – und gewann. So lief der Coup: "Schützi" wäre zur Fortsetzung der "Reformpartnerschaft" mit Voves bereit gewesen – auch unter Führung der SPÖ.

Aber: Der Druck aus der Bundes-ÖVP für eine Koalition mit der FPÖ wurde immer stärker. "Mastermind" hinter Schwarz-Blau: Klubchef Lopatka. Dessen Kalkül: Schafft er diesen Pakt, führt an ihm kein Weg als Landeshauptmann vorbei. Lopatka hätte damit seinen Trauzeugen Schützenhöfer abgelöst und die Steiermark "übernommen".

Schützenhöfer wiederum hatte dadurch ein Druckmittel gegen die SP, setzte es im Gespräch mit Voves auch ein. Fazit: Dieser machte sein Wahlkampf-Versprechen ("Rücktritt bei unter 30 Prozent") wahr, hielt aber seine Partei in der Regierung.

Im Bund sorgte das auch am Tag danach für dicke Luft. SP-Parteichef Faymann warf der VP "schlechten Stil" vor, in der "Krone" sagt er, er würde Schützenhöfer "nicht einmal einen Gebrauchtwagen abkaufen". VP-Obmann Mitterlehner freute sich über den "großen Erfolg".
Faymann-Mitarbeiter rügt Voves

Christian Horner, Ex-SP-Manager in Oberösterreich, jetzt im Kanzler-Team, rechnet mit der Steirer-SP ab: Eine Reformpartnerschaft mit den wirtschaftsliberalen, konservativen VP-Mannen kann eine SPÖ nicht schadlos überstehen", schrieb er auf Facebook. "Der politische Feind liegt im eigenen Bett".