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Sobotka: "Eines der sichersten Länder der Welt"

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat am Montag die Anzeigenstatistik 2016 präsentiert. Österreich bleibt "eines der sichersten Länder weltweit". Bei den Anzeigen gab es jedoch einen Anstieg um 3,8 Prozent, etwa im Bereich Cybercrime und bei Gewaltdelikten.

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat am Montag die Anzeigenstatistik 2016 präsentiert. Österreich bleibt "eines der sichersten Länder weltweit". Bei den Anzeigen gab es jedoch einen Anstieg um 3,8 Prozent, etwa im Bereich Cybercrime und bei .

Bei Gewaltdelikten stiegen die angezeigten Fälle von 40.333 auf 43.098 im Jahr 2016. Zwei von drei Gewalttaten sind Beziehungstaten. Der Anstieg ist vorwiegend durch mehr leichte Körperverletzungen zu erklären, begangen zu einem Gutteil unter Asylwerbern.

Das Innenministerium verwies darauf, dass die Anzahl fremder Tatverdächtiger um 13,7 Prozent gestiegen sei, was "der höchste Wert der letzten zehn Jahre" sei. Sechs von zehn Tatverdächtigen waren Inländer, vier Fremde. Rund jeder zwölfte angezeigte Fall betraf Asylwerber.

Asylwerber gegen Asylwerber

Zur politisch breit thematisierten Kriminalität von Asylwerbern hält die Statistik fest, dass es in diesem Bereich einen Anstieg um 54,2 Prozent gegeben habe. Dabei geht es allerdings um absolute Zahlen, in anderen Worten: Vor allem die Zahl der Asylwerber, nicht aber deren Neigung zu Straftaten ist gestiegen. Darüber hinaus geht es auch hier vor allem um interne Konflikte. Rund die Hälfte der Opfer waren ebenfalls Asylwerber, nur ein Viertel Inländer.

Zurückzuführen sei die Zunahme der Anzeigenzahlen auf "jene Migranten, die in den letzten 24 Monaten zu uns gekommen sind", sagte auch Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamtes. Dabei handle es sich primär um kulturelle Auseinandersetzungen. 75 Prozent der Straftaten würden quasi in der eigenen Community verübt.

Cybercrime immer bedeutender

Insgesamt standen 105.551 fremden Tatverdächtigen 164.609 österreichische Tatverdächtige gegenüber.  Bedeutend stärker als Gewaltdelikte bzw. Anzeigen gegen Ausländer stiegen Cybercrime-Delikte. Mit einem Anstieg der Anzeigen von 10.010 auf 13.103 liegt die Zunahme bei fast einem Drittel. Eine Zunahme von 10,9 Prozent gab es bei Wirtschaftskriminalität. Der Anstieg bei Internetbetrug lag bei 29,4 Prozent innerhalb eines einzigen Jahres, die Aufklärungsquote ist niedrig.

Um zehn Prozent gingen Diebstahlsanzeigen von Kraftfahrzeugen zurück, konkret von 3.326 auf 2.994. Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser gingen gar um 16,4 Prozent zurück. Wurde dieses Delikt 2015 noch 15.516-mal angezeigt, waren es im darauffolgenden Jahr 12.975 Fälle - so wenige wie zumindest seit 2007 noch nie.