Politik

Neue Minister sind alle Facebook-Muffel

Die neue Regierung ist auch in diesem Punkt ungewöhnlich: Keiner der Minister und Ministerinnen hat (bisher) einen offiziellen Social-Media-Auftritt.

Heute Redaktion
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Wir sind mittlerweile anderes gewohnt: Fast jeder Minister der Regierung Kurz I hatte seinen eigenen Facebook-Account, zusätzlich twitterte oft noch das Ministerium und die Partei obendrein.

So informierten beispielsweise drei verschiedene Accounts über die Aktivitäten des ehemaligen Bundeskanzlers Kurz. Sein persönlicher Facebook-Auftritt, der des Bundeskanzleramtes und der der ÖVP. Dazu kamen noch weitere Kanäle wie Instagram und Twitter.

Digitale Stille?

Das wird in Zukunft wohl anders sein. Von den bisher eher im Hintergrund agierenden Juristen, Sektionschefs und Militär-Adjutanten der neuen Übergangsregierung kann man nicht erwarten, dass sie noch 24 Stunden im Amt schon perfekte Social Media-Auftritte haben.

Ein "Heute"-Check (Stand 04.06.2019, 11 Uhr) hat ergeben: Kein neues Regierungsmitglied - auch nicht Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein - haben offizielle Facebook-, Twitter- oder Instagram-Auftritte.

Ob sich das in den wenigen Monaten, in dem die Regierung im Amt sein soll, ändern wird, ist fraglich.

Inszenierung nicht notwendig

Zumal offizielle Kanäle wie der des Bundeskanzleramtes oder die Accounts der Ministerien weiter existieren und über die Aktivitäten der neuen Minister und Ministerinnen ohnehin berichten werden. Und eine Plattform für Inszenierung und Wahlwerbung brauchen die parteilosen Experten-Minister ja schließlich auch weniger als Politiker, die ihre Wähler bei Laune halten wollen.

Zwei kleine Ausnahmen

Zwei kleine Ausnahmen sind uns bei der Recherche dann doch aufgefallen. Der neue Außenminister Alexander Schallenberg, der bis vor kurzem die Europa-Sektion im Bundeskanzleramt leitete, hat einen Twitter-Account.

Dort teilt der Diplomat Beiträge, die mit seiner Arbeit zu tun haben. Etwa zuletzt einen Tweet des schottischen Europa-Ministers Ben Macpherson, der sich mit Schallenberg in Wien über die schottisch-österreichischen Beziehungen und das Ergebnis der Europa-Wahl unterhielt.

Und auch Verteidigungsminister Thomas Starlinger hat einen Twitter-Account, auf dem er vor allem Tweets von Bundespräsident Alexander Van der Bellen teilte. Kein Wunder, war er doch bis jetzt Adjutant Van der Bellens und als solches Bindeglied zwischen VdB und dem Bundesheer. (csc)