Sogar in unseren Gletscherseen tummeln sich gefährliche Mikro-Teilchen, wie eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation Greenpeace ergab. Geprüft wurden vier österreichische Alpenseen – in allen Proben fanden die Forscher: Mikroplastik.
Mit der rasant fortschreitenden Schmelze wird gespeichertes Mikroplastik freigesetzt. Über Gletscherbäche gelangt es in Flüsse, Bäche und Trinkwasserquellen. Das birgt Gefahren für die Umwelt, Wasserlebewesen, lokale Artenvielfalt, aber auch für das Trinkwasser in Österreich.
Ursula Bittner, Greenpeace-Sprecherin, ist schockiert: "Selbst entlegenste Orte wie unsere schönen Gletscher sind inzwischen mit Mikroplastik kontaminiert." Umweltschützer fordern nun strenge Schutzmaßnahmen für Gletscher und ein Verbot neuer Bauprojekte auf den sensiblen Eisflächen.
Jedes weitere Bauprojekt auf Österreichs Gletschern verschärft die Situation. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Gletscher von Mikroplastik verseucht sind, aber auch unser Trinkwasser gefährdet ist. Um unsere Gletscher umfassend schützen zu können, müssen wir an der Quelle ansetzen und viel weniger Plastik produzieren", so Bittner.
Im Sommer 2024 nahm Greenpeace Wasserproben aus Seen von vier österreichischen Gletschern – dem Schlatenkees in der Venedigergruppe in Tirol, dem Schmiedingerkees am Kitzsteinhorn in Salzburg, dem Hallstätter Gletscher am Dachstein in Oberösterreich und der Pasterze am Großglockner in Kärnten.
Auf jedem Gletscher wurde Mikroplastik gefunden, insgesamt 13 verschiedene Plastikarten. Selbst Gletscherseen abseits von Tourismus enthalten Plastikpartikel, die mit Schnee und Regen aus der Atmosphäre auf die Eisflächen gelangen.
Bauprojekte wie Seilbahnen und Skipisten würden den Druck auf die ohnehin belasteten Gletscher erhöhen. Gletscher markieren den Start des Wasserkreislaufes und speichern Schadstoffe über Jahrzehnte.
Greenpeace fordert nun ein Verbot neuer Bauprojekte auf Gletschern, um die Ökosysteme zu schützen. Zudem müssten Schutzmaßnahmen ausgeweitet werden.