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Solaranlage explodiert – Dorf wird zu Flammenmeer
Der Brand hatte sich rasend schnell ausgebreitet: 25 Häuser in der polnischen Gemeinde Nowa Biała sind zerstört, 27 Familien nun obdachlos.
Der Ort im Süden Polens nahe Zakopane kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, seit mehreren Jahrhunderten leben hier schon Menschen. Jetzt wurde bei einem Brand-Unglück ein großer Teil der Gemeinde völlig eingeäschert.
Gegenüber polnischen Medien erzählten Anrainer, dass das Feuer Samstagabend gegen 18 Uhr entstanden ist. Eine Solaranlage soll zuvor explodiert sein.
Kilometerhoch war die Rauchsäule, durch Wind angefacht fraßen sich die Flammen rasend schnell durch den Ort. Die mehr als 400 Feuerwehrleute schienen gegenüber der Naturgewalt völlig machtlos.
„Tiere verendeten qualvoll“
Am Ende hatte der Brand 25 Bauernhäuser und noch einmal so viele Wirtschaftsgebäude dem Erdboden gleichgemacht. Wie die "Bild" berichtet, sollen viele Tiere qualvoll verendet sein. "Mein Nachbar hat seine 90-jährige Mutter aus dem Haus getragen. Als er zurückkam, um die Kühe zu befreien, war es schon zu spät", schildert ein Einheimischer namens Józef die dramatischen Szenen.
Inzwischen sind die Flammen gelöscht, doch die Aufräumarbeiten werden noch länger andauern. Mehrere Häuser müssen nach einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Senders Polskie Radio abgerissen werden. 109 Menschen, darunter 27 Kinder, haben ihr Dach über dem Kopf verloren und müssen nun woanders untergebracht werden.
„Bauweise begünstigte Katastrophe“
Die polnische Regierung will sie mit Geldmitteln unterstützen, auch die slowakischen Nachbarn – die Grenze liegt nur wenige Kilometer entfernt – haben Hilfe angeboten.
Doch wie konnte sich der Brand nur so schnell von Haus zu Haus ausbreiten? Die besondere Bauweise in der Gegend soll die Katastrophe beschleunigt haben, heißt es bei Polskie Radio. Demnach sind viele der Gebäude aus Holz und wurden dicht an dicht errichtet.