Wien

Soldaten übernehmen Postzentrum Wien-Süd

Seit heute, Donnerstag, sind auch im Postverteilzentrum Wien-Inzersdorf Soldaten des Bundesheeres als "Aushilfspostler" im Einsatz. Zuvor wurde aber gründlich desinfiziert.

Louis Kraft
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Nach dem Postverteilzentrum Hagenbrunn (NÖ) bekommt nun auch das Zentrum in Wien-Inzersdorf Unterstützung des Bundesheeres. Heute um 14 Uhr startet für insgesamt 250 Bedienstete des Österreichischen Bundesheeres die Unterstützungsleistung im Logistikzentrum Wien-Süd. Die Anforderung zur Unterstützung erfolgte am Montag durch die Österreichische Post AG, nachdem es zu vermehrten Corona-Infektionen unter den Mitarbeitern gekommen war.

Die Dauer des Einsatzes ist vorerst für zwei Wochen, bis Anfang Juni, festgelegt. Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbedienstete vom Kommando Streitkräfte und Kommando Streitkräftebasis aus Kärnten, Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich und Wien ersetzen für diese Zeit den Großteil der Mannschaft der Post in der Logistikhalle. Unter Einhaltung höchster Sicherheitsmaßnahmen unterstützen sie die Post bei logistischen Aufgaben. Dazu zählt das Sortieren von Paketen bis hin zum Beladen der LKWs, um eine reibungslose Verteilung der Pakete österreichweit gewährleisten zu können.

"Aufgrund einer Vielzahl von Erkrankungen der Mitarbeiter hat sich die Österreichische Post an das Bundesheer gewandt und logistische Unterstützung in Inzersdorf angefordert. Das Bundesheer ist stets einsatzbereit und hilft mit seiner Professionalität und Stärke immer dort, wo andere nicht mehr können. Ich bedanke mich bei allen Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbediensteten, die heute mit ihrem Einsatz begonnen haben. Mit ihrem Engagement und ihrer Bereitschaft helfen sie dabei, dass die österreichische Bevölkerung auch in dieser schwierigen Zeit, weiterhin mit Paketen versorgt werden kann. Zusätzlich möchte ich mich auch bei den Experten des ABC-Abwehrzentrums bedanken, die mit der regelmäßigen Desinfektion im Gebäude und zwischen den jeweiligen Schichten, für die notwendige Sicherheit unserer Soldaten und Bedienstete sorgen", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zum Start des Einsatzes.

"Marsmenschen" des ABC-Abwehrzentrum führen Desinfektion durch

Der Schutz der Soldaten und Bediensteten steht besonders in Zeiten der Coronakrise an oberster Stelle: Um eine Ansteckung vor Ort zu verhindern, startete bereits am Mittwoch ein Erkundungsteam des Kommando Streitkräftebasis und des ABC-Abwehrzentrums, um die Lage vor Ort zu beurteilen. Donnerstagfrüh begann eine Kompanie des ABC-Abwehrzentrums dann ihren Einsatz: Vor Ort unterstützen die Experten bei der regelmäßigen Desinfektion des rund 12.000m² großen Gebäudes.

Zusätzlich werden die ABC-Experten laufend zwischen den Dienstschichten alle Oberflächen und andere Kontaktflächen mittels eines Desinfektionsmittels durch eine Wischdesinfektion von Viren und Bakterien befreien. Außerdem stehen Teams der ABC- Abwehr rund um die Uhr im Schichtbetrieb vor Ort bereit. Alle Soldaten und Bedienstete sind mit einem Mund-Nasen-Schutz ausgestattet und halten sich an die vorgegebenen Schutzmaßnahmen im Rahmen von COVID-19 des Österreichischen Bundesheeres. Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren sind pro Schicht rund 80 Soldaten und Bedienstete eingeteilt, die immer in den gleichen Schichten sowie Kleingruppen eingesetzt werden.

Soldaten und Zivilbedienstete aus ganz Österreich helfen aus

Von den 250 Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbedienstete, die im Logistikzentrum Wien-Süd die nächsten zwei Wochen im Rahmen der Unterstützungsleistung helfen, sind rund 80 Soldaten von der Garde und rund zehn Bedienstete vom Kommando Streitkräftebasis. Diese werden zum Großteil in den Heimatgarnisonen und im Großraum Wien untergebracht. Etwa 45 Frauen und Männer des Führungsunterstützungsbataillon 1 aus Kärnten werden in einer niederösterreichischen Kaserne beherbergt. Die restlichen rund 115 Soldaten des Panzergrenadierbataillons 35, des Aufklärungs-und Artilleriebataillons 3 und des Militärkommandos Niederösterreich verbleiben in ihren jeweiligen Heimatgarnisonen.