Politik
Soll die Frauenquote in der Privatwirtschaft kommen?
Im Arbeitsprogramm der Regierung steht sie bereits, die Umsetzung lässt (noch) auf sich warten: Eine verpflichtende Frauenquote soll auch in der Privatwirtschaft für Chancengleichheit sorgen.
Aber was sagen die Österreicher dazu? Wir fragen Sie, liebe Leser:
Mag. Maria Jelenko, stv. Chefredakteurin von "Heute", schreibt zum Frauentag:
Als ich vor 20 Jahren mein Studium beendet habe, waren bei der Sponsion mehr Frauen als Männer vertreten. Schon damals war spürbar, dass sich Österreich mit Erfolg um gleiche Bildungs- und Karrierechancen für beide Geschlechter bemüht.
In einer privaten Firma, in der ich später tätig war, standen zwei Bewerber (sorry, nicht "–Innen") in der engeren Auswahl: ein Mann und eine Frau. ER war eindeutig besser qualifiziert als SIE: mehr Erfahrung, wortgewandter, kreativer. Ich habe mich für IHN entschieden – und habe die Wahl nicht bereut. Gut, dass diese Entscheidung nicht von einer Geschlechterquote abhängig war.
Meine Nachbarin Sabine ist Beraterin in einem Möbelgeschäft. Sie verdient deutlich weniger als ihr Kollege, der gleich lang in der Firma arbeitet wie Sabine und die gleiche Tätigkeit verrichtet wie sie. Heute ist Frauentag. Eigentlich skandalös, dass Gehaltsunterschiede immer noch vom Geschlecht abhängen.
Aus diesem Grund, aber auch für gleiche Chancen am Arbeitsmarkt – und nicht, um eine Geschlechterquote oder ein Binnen-I durchzusetzen – ist dieser Tag wichtig