Coronavirus

Sollen Geimpfte schon bald Vorteile beim Reisen haben?

Beim EU-Gipfel einigen sich die Mitgliedsstaaten auf weitere Reisebeschränkungen. Die Einreise in die EU soll erschwert werden.

Jochen Dobnik
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Der EU-Impfpass sollte ein medizinisches Dokument sein, aber kein Reisepass.
Der EU-Impfpass sollte ein medizinisches Dokument sein, aber kein Reisepass.
Getty Images/iStockphoto

Im Kampf gegen die Pandemie wollen die 27 EU-Staaten "nicht essenzielle Reisen" weiter einschränken. Die europäischen Grenzen für Waren und Pendler sollen zwar geöffnet bleiben, jedoch für Einreisen aus Nicht-EU-Staaten soll künftig ein Corona-Test vor der Einreise verpflichtend sein.

EU-Impfpass kommt

Das ist das Ergebnis eines viereinhalbstündigen Video-Gipfels der EU-Staats- und Regierungschef zur Corona-Krise, an dem auch Bundeskanzler Sebastian Kurz teilgenommen hat: "Es muss alles getan werden, um zu verhindern, dass wir weitere Mutationen wie zum Beispiel aus Brasilien nach Europa einschleppen."

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel schloss Grenzschließungen als letztes Mittel nicht aus, wenn Nachbarländer nicht genug täten. Auch Frankreich hatte im Vorfeld "Gesundheitskontrollen" an den EU-Binnengrenzen gefordert, Belgien plädierte gar für ein Verbot touristischer Reisen.

"Dunkelrote" Corona-Ampel

Weiters haben sich die 27 Staats- und Regierungschef für einen EU-Impfpass ausgesprochen. Ob Reisende über damit verknüpfte Vorteile verfügen, soll erst in den kommenden Monaten entschieden werden. Man wolle einen möglichen "Impfzwang durch die Hintertür" oder "Zweiklassengesellschaft" vermeiden.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen schlug außerdem eine Erweiterung der bereits bestehenden Corona-Ampel-Karte vor. Demnach soll für Hot-Spot-Regionen, in denen sich das Coronavirus sehr stark verbreitet, eine neue "dunkelrote" Kategorie eingeführt werden, die mit Reisebeschränkungen wie Tests und Quarantäne-Pflicht einhergehen sollte.