Niederösterreich

Sommer-Santa! FP will X-Mas-Artikel in Herbst verbannen

Alle Jahre wieder! Mitten im Hochsommer werden wir auf Weihnachten eingeschworen. Die FP Neusiedl könnte sich eine gesetzliche Regulierung vorstellen.

Mario Jaksch auf Weihnachtseinkauf mit Sonnenbrille und Sandalen
Mario Jaksch auf Weihnachtseinkauf mit Sonnenbrille und Sandalen
FPÖ Neusiedl

Die Hitze der Stadt ist derzeit brutal, wird für viele Menschen zur Qual - und dennoch weihnachtet es seit gut zwei Wochen bereits in mehreren Geschäften. Und Jahr für Jahr wird es offensichtlicher: Die Handelsketten scheinen ihre Kalender verlegt zu haben, denn Weihnachtsartikel haben bereits im europäischen Hochsommer ihren grandiosen Auftritt. „Draußen schmelzen wir in der Sommerhitze, während im Supermarkt schon die Rentiere tanzen“, ist das für VfG-Präsident und FPÖ-Bezirksparteiobmann Mario Jaksch der Gipfel des Absurden. Der FP-Mann aus dem Bezirk Neusiedl am See war am Dienstag auf Lokalaugenschein im Burgenland unterwegs.

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    Mario Jaksch, Obmann der FPÖ Neusiedl, auf Lokalaugenschein beim Diskonter
    Mario Jaksch, Obmann der FPÖ Neusiedl, auf Lokalaugenschein beim Diskonter
    FPÖ Neusiedl

    Auch eine Mutter samt Tochter in der Steiermark hatte sich Anfang dieser Woche über die Weihnachtsartikel in einem Geschäft doch sehr gewundert. Gleiches Bild in Mistelbach: Weihnachts-Deko seit über zwei Wochen in Geschäften.

    Für Kinder nicht einfach

    „In Mittel- und Nordeuropa verbinden die meisten Menschen mit Weihnachten immer noch Winter, Punsch und gemütliche Abende und nicht Sommer, Hitze und Badespaß“, kommentiert Jaksch ironisch, um ernst anzumerken, dass er auch speziell für Kinder, die sich noch den Glauben an Weihnachten erhalten haben, eine wahre Tortur durch diese neuen Geschäftspraktiken sieht. „Eltern müssen ihren Kindern erklären, dass sie trotz der Weihnachtsartikel im Regal noch fast ein halbes Jahr auf das heilige Fest warten müssen. Oder Geschichten erfinden, warum Santa Claus seine Rentiere im Juli ausführt!?!“

    Nachweislich bereits Ende Juli wurden heuer die ersten Weihnachtskugeln, Lametta und Co. zum Kauf angeboten. Mit Mitte August sind nun bereits auch weitere Handelsketten in den Weihnachtsgeschäfts- Frühstart miteingestiegen. Für Mario Jaksch eine fast schon obszöne Entwicklung. Kontinuierlich wurde in den letzten Jahren das Weihnachtsgeschäft immer weiter nach vorne verlegt. 

    „Im Hochsommer Weihnachtsartikel und bald vielleicht auch noch gleich Weihnachtsgeschenke einkaufen gehen zu müssen, weil zur 'richtigen' Weihnachtszeit - wenn überhaupt noch – nur noch Restposten zu bekommen sind, kann wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss sein“, moniert Jaksch. „Wenn Wirtschaft, Handel und die Gier der Aktionäre keine Grenzen mehr kennen, muss als letzte Möglichkeit der Gesetzgeber einschreiten, um den frühzeitigen Weihnachtsrausch zu bremsen“, so Jaksch.

    Verkauf erst ab Allerheiligen?

    Denkbar wäre für Mario Jaksch zum Beispiel eine gesetzliche Regelung , die den Verkauf von Weihnachtsartikel erst nach Allerheiligen und Allerseelen erlaubt: „Mit Blick auf unsere Kultur, Traditionen und Werte wäre dies eine durchaus vertretbare Möglichkeit. Dem Handel wird dadurch die Möglichkeit geboten, sich auch auf andere noch anstehende Feste zu konzentrieren. Trotzdem bliebe auch noch mehr als genug Zeit, um ein lukratives Weihnachtsgeschäft zu ermöglichen und den Konsumwahn gleichzeitig wieder in etwas geordnetere Bahnen zu lenken.“

    Gegenüber "Heute" hatte die Handelskette übrigens klargestellt, sich lediglich nach dem Bedarf ihrer Kunden zu richten, die bereits zum jetzigen Zeitpunkt Weihnachtsware nachfragen. "Da wir keine Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen möchten, können wir uns diesem Trend nicht verschließen", so der Diskonter.