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Sonic Forces im Test: Ist der Igel müde geworden?

Mit einem bunten Mix aus 2D und 3D startet der Spieler in Sonic Forces für Nintendo Switch, PlayStation 4, Xbox One und PC durch.

Heute Redaktion
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Wer dachte, der blaue Igel Sonic wäre schnell, wird im neuen Sonic Forces staunen. Noch nie jagte die Sega-Figur so rasant in 2D und 3D über den Monitor und die Levels zählen zu den innovatisten, die die Saga hervorgebracht hat. Zudem zeigt sich der neue Ableger düsterer, als man es von der bisher bunten Tradition gewohnt ist.

Das Spiel beginnt gleich mit einer bitteren Niederlage. Sonic soll als Retter den bösen Doktor Eggman aufhalten. Der sympathische Igel muss allerdings feststellen, dass er es nicht mit Eggman alleine, sondern mit Shadow, Metal Sonic, Chaos, Zavok und dem neuen mysteriösen Infinite zu tun hat. Und Letzterer stellt sich als zu mächtig heraus und besiegt sowie inhaftiert Sonic mit Leichtigkeit.

Sechs Monate später haben Eggman und Konsorten die Weltherrschaft an sich gerissen und Knuckles eine Widerstandsgruppe gegründet, die hauptsächlich dem Treiben hilflos zusehen muss. Das Ruder herumreißen soll nun der "Rookie", ein Neuling, der im Widerstand vorgestellt wird. Richtig geraten, dessen Rolle nimmt der Spieler ein und kann dabei sogar seinen Avatar selbst gestalten.

Ein lang gehegter Traum

Mit der Charakter-Gestaltung wird ein Wunsch der Spieler wahr, den es seit Anbeginn der Sonic-Serie gab. Die Gestaltung selbst zeigt sich abwechslungsreich, man ist nicht auf Igel beschränkt sondern kann sich digital eine Figur auch aus Bären, Wölfen oder Katzen schnitzen. Sie alle haben zudem ihre Eigenheiten, ziehen etwa Ringe beim Vorbeilaufen an oder Behalten trotz Schaden einige derselben.

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Mit jedem neuen Level schaltet man zudem Items und Kleidung für die Charaktere frei. Auch verschiedene Spezialattacken gibt es und zum Einsatz kommt nicht nur das Tempo in Verbindung mit Körpereinsatz, sondern auch ein Gegner-zerlegender Greifhaken, der mitunter auch zum Schwingen durch Levels benutzt werden kann.

Solide Präsentation

Sonic Forces glänzt zudem, und das war bei Sonic-Spielen immer etwas durchmischt, mit einer spannenden Story, guter auch deutscher Vertonung sowie anregenden Levels. Trotz der im Vergleich zu den Vorgängern extrem angestiegenen Geschwindigkeit, mit der man über den Bildschirm rast, sind die Levels detailliert umgesetzt und strotzen vor Abwechslung und Effektreichtum.

Das hohe Tempo geht aber zu Lasten von zwei Punkten. Einerseits ist man in rund zwei bis drei Minuten durch fast jedes der 30 Levels durchgerast. Was nicht das eigentliche Problem darstellt, denn das ist, dass die Levels nun nicht unbedingt viel Können erfordern, um sie zu meistern. Ein paar Sprünge, ein paar Bewegungen, teils bekommt man das Gefühl, das Level wäre im Autopiloten-Modus zu schaffen. Entschädigt wird man von ein paar Passagen, an denen man sich durchaus die Zähne ausbeißen kann.

Frust wird vermieden

Gelegenheitsgamern kommt zugute, dass man über unendliche Leben verfügt und dementsprechend nicht auf einen "Game Over"-Screen stößt. Außerdem wurden die Rücksetzpunkte nach Kollisionen so großzügig verteilt, dass man es nie weit bis zum Abschnitt hat, in dem man gescheitert ist. Nur wer sich einen Wiederspielwert erwartet, könnte enttäuscht werden. Zwar gibt es am Ende noch immer die sicherlich verpassten roten Sterne in den Levels zu suchen, allerdings hat man bis dahin die Welten sowieso schon öfters durchlaufen.

Spaß macht es aber, nach Sonics Befreiung seinen Part zu genießen. Dieser wechselt munter zwischen 2D und 3D und der Igel-eigene Turbo gibt dem Spiel noch einmal mehr Pepp. Im Mehrspielermodus wiederum handelt man Hilfe-Ansuchen anderer Spieler ab. Man schlüpft dabei in die Figur des Hilfesuchenenden und bekommt Boni für absolvierte Level. Nicht viel, aber immerhin.

Fazit: Keine Altersschwäche

Sonic Forces hat seine Schwächen: kurze Level, einen bedingten Wiederspielwert, ein geringer Schwierigkeitsgrad. Trotzdem ist der Igel nicht altersschwach geworden. Das Spiel läuft sauber und flüssig, die Grafik ist detailreich und das hohe Tempo gefällt. Spieler profitieren zudem von einer präzisen Steuerung und mit der Avatar-Erstellung geht der große Wunsch wohl eines jeden Sonic-Fans in Erfüllung.