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Sony AF8 im Test: Der Ton, der aus dem Display kam

Heute Redaktion
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Ultra HD 4K Auflösung, OLED-Display, HDR10, modernes und schlankes Design, tolles Bild, Hammer-Ton. Der neue Sony AF8 zeigt sich im Test in TV-Bestform.

Um 2.799 Euro wurde der zur Bravia-Serie zählende AF8 in der Größe 55 Zoll (von uns getestet) Anfang des Jahres vorgestellt, das 65-Zoll-Modell war mit 3.799 Euro angeschrieben. Mittlerweile sind beide um zwei, drei Hunderter weniger zu ergattern. Der Preis klingt trotzdem noch imposant, im Verhältnis zur Leistung ist der AF8 aber günstiger als der Großteil der Geräte, die über ähnliche technische Ausstattung und Größe verfügen.

Klar ist: wir bewegen uns hier Richtung Fernseh-Highend-Bereich. Im Gegensatz zu anderen Herstellern hat sich Sony beim Bravia nicht nur an eine Verbesserung, sondern an ein komplettes Facelift gewagt. So besitzt der AF8 nicht einen A-förmiges Standbein wie der TV-Bruder A1, sondern eine dünne und schicke Standplatte. Mag die Lösung eine Geschmacksfrage sein, hat die Standplatte in der Praxis einen Vorteil. Der AF8 lässt sich so nämlich auf einem kleinen Schrank aufstellen, während der A1 mehr Platz in der Tiefe benötigen würde (rund 25 gegenüber 34 Zentimetern). Auch bei der Wandanbringung ist die Lösung schicker, denn der TV liegt enger an der Wand an.

Beim Äußeren verfolgt Sony weiter das attraktive "One Slate"-Design. Das bedeutet, dass der Fernseher wie "aus einem Stück" erscheinen soll, der TV soll auf den Bildschirm reduziert werden und so ein schlichtes, aber hochmodernes Aussehen bekommen. Entsprechend minimal erscheint auch das Sony-Logo in der Ecke des TV-Geräts und sogar die kleine LED-Anzeige (für Standby und Co.) kann optional abgedreht werden, um den Eindruck perfekt zu machen.

Technisch fast nur Superlativen

Einen nicht ganz so aufgeräumten Eindruck macht die Fernbedienung mit Sprachunterstützung. Hier geht es weder schlicht, noch extrem hochwertig zu. Das ist jammern auf hohem Niveau, manche könnte aber das Kunststoff-Teil vollgepackt mit Tasten etwas stören. Ihren Zweck erfüllt sie aber zuverlässig und trotz der vielen Tasten findet man sich auch als Neuling schnell zurecht.

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Technisch lässt der AF8 kaum eine derzeitige Superlative aus: Ultra-HD-4K- Auflösung mit 3.840×2.160 Pixel und HDR10 sind sowieso an Bord, die kommenden Features HLG und Dolby Vision werden ebenso unterstützt. HLG bedeutet "Hybrid Log Gamma", ein HDR-Standard, der Inhalte noch lebensechter gestalten soll, gleichzeitig aber Kapazitäten bei der Übertragung spart. Auch Dolby Vision ist eine neue HDR-Lösung, die nicht nur für einen Inhalt wie einem Film eine Verbesserung herausfiltert, sondern auf einzelne Szenen und sogar Bilder reagieren und sie verbessern kann.

Vieles erinnert an den A1

Im Inneren des AF8 erinnert vieles an den A1, so kommt auch der X1-Prozessor zum Einsatz. Deswegen ist es schön zu sehen, dass auch die Funktion "Acoustic Surface" bestehen bleibt. Es ist eines, wenn nicht das Highlight des AF8. Wer sich fragt, wo beim AF8 die Lautsprecher verbaut sind, bekommt beim Einschalten des Geräts die Antwort. Der Bildschirm ist verantwortlich für den Sound, er ist vereinfacht gesagt ein riesiger Lautsprecher.

Durch für das menschliche Auge nicht sichtbare Vibrationen wird der Ton quasi in den Raum gepresst, was für einen einzigartigen Klang sorgt. Bässe werden durch Extra-Lautsprecher hinter dem Bildschirm übertragen. Die Technik ist mehr als eine Spielerei, der Ton ist selbst in sehr niedriger Lautstärke kraft- und druckvoll sowie aus allen Richtungen stabil. Auch wenn der TV mitten im Raum steht, tut das "Acoustic Surface" seine beeindruckende Wirkung.

Kleiner Helligkeitsunterschied

Bei den Anschlüssen hat der Af8 das volle Programm zu bieten: vier HDMI-2.0-Anschlüsse und drei USB-Anschlüsse lassen jede Menge Geräte verbinden. Am TV selbst kommt die Android-TV-Plattform zum Einsatz. Sie funktioniert zuverlässig, ist schnell nach den eigenen Wünschen eingerichtet und selbsterklärend. Google-Dienste wie Cast oder Home werden ebenso unterstützt und die neuesten 4K-HDR-Appversionen von Netflix, Amazon Prime Video, YouTube und Co. sind vorhanden.

Was auch anspruchsvollen und technikversierten Nutzern kaum auffallen wird, ist der Helligkeitsunterschied zu anderen, weit teureren Flaggschiff-Fernsehern. In der Praxis sind diese kaum erkennbar, dafür auf dem Papier vorhanden. Im Fernsehalltag wird man aber auch mit dem AF8 ein sehr sauber zu sehendes Bild bei heller Sonneneinstrahlung zu sehen bekommen, dank dem OLED-Display sowieso auch aus extrem schrägen Betrachtungswinkeln.

Schöne Modi-Ergänzungen

OLED sei Dank darf man sich auch über tolle Schwarzdarstellung, lebendige Farben und ein sehr scharfes Bild freuen. Die dynamische Hintergrundbeleuchtung funktioniert tadellos und findet die passende Helligkeit für verschiedene Bildschirminhalte automatisch. Zwei Zuckerl sind neben "Standard" und "Kino" in den Modi zu finden.

Zum einen gibt es den "Display Aus"-Modus, der den Bildschirm ausschaltet, ohne in den Standby zu gehen. Musik oder andere Audioinhalte können so weiter abgespielt werden. Zum anderen gibt es einen eigenen "Gaming"-Modus, der unnötige Prozesse abschaltet und sich so auf eine extrem geringe Verzögerung der Darstellung fokussiert.

Gutes Preis-Leistungsverhältnis

Insgesamt ist der Sony AF8 ein Zwilling des A1 geworden, die technische Ausstattung ist beinahe ident und beide Modelle sind hervorragende TV-Geräte. Dazu kommt ein ansprechend dezentes Äußeres und bei Bild, Ton und Ausstattung lässt sich nichts bemängeln.

Die größte Stärke ist aber wohl das Preis-Leistungs-Verhältnis. Während man leicht niedrigere Werte wie bei der Helligkeit als Nutzer in der Praxis kaum spürt, tut man dies am Konto auf jeden Fall. Geräte, die vergleichbare Leistungen bieten, findet man eigentlich nur um gut 2.000 Euro teurer vor. (rfi)