Auf zum fünften Streich. Nachdem Sony erst kürzlich die neue Z5-Geräteserie vorgestellt hat, haben wir das Xperia Z5 Compact genau unter die Lupe genommen. Wie beim Sprung vom Z1 Compact zum Z3 Compact ändert sich auch hier beim Sony-Smartphone einiges. Der Preis ab 549 Euro schreckt bei einem Highend-Smartphone nicht wirklich. Wir zeigen, ob wirklich Highend oder Mittelklasse angesagt.
Auf zum fünften Streich. erst kürzlich die neue Z5-Geräteserie vorgestellt hat, haben wir das Xperia Z5 Compact genau unter die Lupe genommen. Wie beim Sprung vom Z1 Compact zum Z3 Compact ändert sich auch hier beim Sony-Smartphone einiges. Der Preis ab 549 Euro schreckt bei einem Highend-Smartphone nicht wirklich. Wir zeigen, ob wirklich Highend oder Mittelklasse angesagt.
Design und Eindruck
Das neue Z5 Compact (127 x 65 x 8.9mm) wirkt klobiger und geradliniger als seine direkten Vorgänger, die Ecken sind kleiner und die Kanten nicht so abgerundet. Außerdem besteht das Gehäuse fast vollkommen aus Kunststoff, wo bei den Compact-Anfangsgenerationen noch ein Metallrahmen vorhanden war. Das mag abschreckend klingen, lässt das Smartphone aber in der Realität positiv "wie aus einem Guss" erscheinen.
Gut gefällt die dezenter gestaltete Rückseite des Z5 Compact, auf der der Sony-Schriftzug matter gestaltet wurde und der Hingucker nun eindeutig die Kamera und nicht das Logo ist. Neben Schwarz und Weiß gibt es übrigens noch die Gerätefarben Gelb und Koralle. Die Seitenkanten stehen minimal, aber kaum bemerkbar, über die Vorder- und Rückseite hinaus, um das Display und die Kamera zu schützen.
Handhabung und Features
Das Xperia Z5 Compact liegt deutlich gewichtiger (138g statt 129g beim Z3 Compact) und dadurch sicherer in der Hand als seine Vorgänger. Auch bei den Tasten hat sich etwas getan: Der Power-Knopf wurde leicht in die Gerätekante versenkt und ist statt rund nun länglich - und damit leichter ohne hinzusehen zu finden. In diesem ist übrigens nun auch der Fingerabdrucksensor des Gerätes integriert. Der funktioniert problemlos und erkennt selbst Teile der Fingerkuppe.
Dafür wanderte die Kamera-Taste und die Lautstärkewippe an das untere Ende des Geräts, was zu Vor- und Nachteilen führt. Einerseits kommt man mit dem Daumen der rechten Hand nur mehr schwer an die Tasten heran. Andererseits fällt die Bedienung leichter, wenn man das Smartphone in der linken Hand hält. Den Auslöseknopf der Kamera wird man sowieso eher benutzen, wenn man das Smartphone horizontal hält. Super ist die Verbesserung beim Kartenslot: alles liegt unter einer Klappe und der Ladeport wurde ans untere Ende verfrachtet, damit man die Klappe nicht mehr täglich beim Laden öffnen muss.
Display und Kamera
Beim Display muss man beim Z5 Compact leichte Abstriche hinnehmen. Das HD-Display bietet eine Auflösung von 1.280 x 720 Pixel auf 4,6 Zoll. Das reicht nicht an die Spitzenklasse heran, ist aber für die Größe völlig ausreichend. Wer eine höhere Auflösung haben will, wird sich sowieso nach einem etwa größeren Gerät umsehen - etwa beim großen Bruder Z5 Premium, der als erstes Smartphone ein 4K-Display hat. Beim Z5 Compact gibt es hier sonst keine Schwächen - es ist gut ablesbar bei Sonneneinstrahlung, Farben und Helligkeit wurden optimal ausbalanciert.
Bei der Kamera spielt das Z5 Compact seine größte Stärke aus, es kommt eine neue 23-MP-Kamera zum Einsatz. Hier darf sich Sony zurecht mit einer der besten Smartphone-Kameras der Welt rühmen. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen werden hier zuverlässig scharfe Aufnahmen geliefert, der Bildstabilisator tut sein übriges dazu. Erstaunlich schnell und solide arbeitet der Autofokus des Z5 Compact, das sieht man gerne beim Knipsen von schnellen Schnappschüssen. Natürlich sind auch 4K-Videos möglich. Auf der Frontseite knipst eine 5-MP-Kamera die Selfies.
Leistung und Innenleben
Wasser- und Staubdichtheit stellen für die Nutzer zwei der Hauptargumente beim Kauf dar. Einen Schnitzer hat sich Sony bei der Ankündigung des Geräts geleistet: Erst wurde es als komplett dicht präsentiert, später fand sich ein Hinweis darauf, dass es nicht in Wasser getaucht werden sollte. Was wir hier sagen können: Das Z5 wird selbst den schwersten Regen ohne Probleme überstehen und auch keine Zicken machen, wenn es unter dem Wasserhahn abgewaschen oder für einige Augenblicke unter Wasser getaucht wird. Auf einen längeren Tauchgang über 30 Minuten haben wir es aber den Empfehlungen gemäß nicht geschickt.
Im Z5 Compact mit Android 5.1 Lollipop arbeitet ein Snapdragon 810 Prozessor (vier Kerne mit 2 GHz, vier mit 1,5 GHz) mit zwei GB RAM, was in der Spitzenklasse liegt. Selbst bei grafikintensiven Spielen wird das Gerät maximal etwas wärmer, ins Ruckeln kommt man so gut wie nie. Der Akku zeigt sich in der oberen Klasse mit rund zwei Tagen Laufzeit bei durchschnittlicher Nutzung. Etwas schmerzt, dass der Speicher "nur" 32 GB bietet, eine 64-GB-Version wäre hier schön gewesen. Immerhin kann man den Speicher per microSD-Karte auf 200 GB erweitern.
Preis und Fazit
Bei dem Betriebssystem hat sich Sony gegenüber früheren Modellen etwas zurückgenommen, vieles ist eher am Android-Rohsystem als an Sonys eigener Oberfläche orientiert. Ein Extra-Lob gibt es für den Musikplayer und die detailverliebten Einstellungen, bei dem zum Vorschein kommt, dass das Z5 Compact ebenso ein kleines Klangwunder ist. Der Sound kommt rauschfrei und niemals blechern aus den Lautsprechern. Kleines Detail zum Schluss: Sony ist bei SPECTRE wieder Partner eines legendären Bond-Films und bringt das Z5 ab Anfang Oktober in der "Made for Bond" Edition exklusiv bei A1 auf den österreichischen Markt.
Das Z5 Compact ist der würdige Neuling der Z Compact Serie und bietet vor allen ein tolles Display, ein solides Innenleben und eine super Kamera bei einem gerechtfertigten Preis. Wer bisher Freude an der Compact-Serie hatte, wird auch hier nicht enttäuscht werden - ebensowenig Compact-Neueinsteiger, die sich ein Smartphone erwarten, das im Spitzenfeld mitspielen kann und gleichzeitig auch ein bisschen was aushält. Kaum ein anderes Smartphone kann sich in dieser Größenkategorie wohl so gut mit dem iPhone 6 matchen und es bei manchen Punkten wie der Kamera noch übertreffen.
Rene Findenig
[email protected]
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