Niederösterreich

Sorge um Corona-Cluster bei Waldbrand-Bekämpfung

Noch immer sind 225 Helfer bei der Bekämpfung der Flammen im Einsatz. Sorgen bereiten indes Corona-Infektionen - 21 waren es am Donnerstag.

Erich Wessely
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Einsatzkräfte vor Ort.
Einsatzkräfte vor Ort.
LPD NÖ

Bei der Bekämpfung des Waldbrandes in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau an der Rax im Bezirk Neunkirchen sind am Donnerstag laut Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) 225 Helfer aufgeboten worden. Glutnester wurden gezielt abgelöscht, berichtete Bezirkskommandant Josef Huber.

Ein Einsatzende war vorerst nicht absehbar - auch nach "Brand aus" werde man den Berg noch wochenlang auf Glutnester hin beobachten müssen, sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. Nach einer "verhältnismäßig ruhigen Nacht" löschten Bodenmannschaften Glutnester an der Ostflanke ab, berichtete Bezirkskommandant Josef Huber. Zudem waren punktuelle Wasserabwürfe aus der Luft geplant. Weiters liefen die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache weiter.

Ein Erkundungsflug mit einer Wärmebildkamera am Donnerstag ergab laut Fahrafellner, dass "weniger Glutnester vorhanden" sind. Die Zahl ist demnach von zuvor über 1.000 auf mittlerweile unter 100 gesunken. "Wir sind guter Dinge, dass wir den Brand bald unter Kontrolle haben werden", sagte der Landesfeuerwehrkommandant zur APA. "Höchste Priorität hat die permanente Überwachung des Waldgebiets", betonte Fahrafellner.

Regen ist eingetroffen

Der prognostizierte Regen ist indes eingetroffen. "Jeder Niederschlag hilft", betonte Einsatzleiter Huber im Gespräch mit der APA. Drei Hubschrauber waren zur Brandbekämpfung aufgeboten, aufgrund von Bewölkung herrschte allerdings am Donnerstagvormittag kein Flugwetter.

Waldbrand: Lagebesprechung mit Landesvize Stephan Pernkopf, Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner und Einsatzleiter Josef Huber
Waldbrand: Lagebesprechung mit Landesvize Stephan Pernkopf, Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner und Einsatzleiter Josef Huber
Büro Pernkopf

Ob wie erhofft am Wochenende "Brand aus" gegeben werden kann, ließ sich auch laut Huber am Donnerstag noch nicht abschätzen. Das Feuer war am Montag der Vorwoche ausgebrochen und hatte sich innerhalb kürzester Zeit auf mehr als 100 Hektar ausgebreitet.

Schwierige Suche nach Ursache

Auch am Donnerstag waren Polizisten an Ort und Stelle, um die Brandursache zu ermitteln. Das Feuer soll der Exekutive zufolge durch eine "fremde Zündquelle" entstanden sein. An jener Stelle, an der die Flammen ihren Ausgang genommen haben dürften, sollen laut Polizei in der Vergangenheit immer wieder Lagerfeuer gemacht worden sein.

Abgezeichnet hat sich indes ein Corona-Cluster in Verbindung mit der Waldbrandbekämpfung. Der Landessanitätsstab berichtete am Mittwoch von fünf Fällen. Laut einem Onlinebericht des "Kurier" ist die Zahl höher. Alleine in den Reihen der Bergrettung seien sieben Infektionen verzeichnet worden, hieß es. Die Helfer zogen sich deshalb auch aus dem Rax-Schneeberg-Gebiet zurück, "um die Einsatzfähigkeit an den Ortsstellen nicht zu gefährden", wie der Chef der Bergrettung Niederösterreich/Wien, Matthias Cernusca, dem "Kurier" mitteilte.

Rückzug der Bergrettung

Einsatzleiter Huber bestätigte der APA den Rückzug der Bergrettung. Auswirkungen auf die Brandbekämpfung habe dieser Schritt allerdings "gar nicht". Es seien bereits Höhenretter der Berufsfeuerwehr Wien an Ort und Stelle, die Sicherungstätigkeiten übernehmen würden. Im Bedarfsfall könnten hier noch mehrere Personen angefordert werden. Am Donnerstag sollen zudem vier Alpinpolizisten eintreffen. Verwiesen wurde von Huber auch darauf, dass die Einhaltung der 3G-Regel bei "allen Leuten, die in den Einsatz gehen", kontrolliert werde. Dort wo es nähere Personenkontakte in geschlossenen Bereichen gebe - etwa im Stabsraum -, würden tägliche Testungen stattfinden.

Laut dem Büro von Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP) wurden am Donnerstag 21 Fälle im Zusammenhang mit der Waldbrand-Bekämpfung gezählt.

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    Riesiger Waldbrand fordert die Einsatzkräfte
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