Steiermark
Sozialhilfe-Betrüger hatten Buslinie Pristina-Graz
Ein groß angelegter Sozialbetrug konnte nun aufgedeckt werden. Mindestens 1.000 Kosovaren sollen daran beteiligt gewesen sein.
Ermittler konnten einen groß aufgezogenen Sozialbetrug in der Steiermark aufklären. Wie der ORF Steiermark berichtet, wurde der Betrug im Kosovo geplant. Mindestens 1.000 Kosovaren hatten in Österreich Scheinadressen, um hier diverse Sozialleistungen - Arbeitslosengeld, Mindestsicherung oder Familienbeihilfe - beziehen zu können. Wie viele Personen in dem Netzwerk waren, ist noch Gegenstand von Ermittlungen.
Um die Beteiligten nach Österreich bringen zu können, wurde offenbar eigens eine Buslinie, die die Strecke zwischen Pristina und Graz befuhr, gegründet. Seit 2017 sollen mehr als 1.700 Fahrten in die steirische Landeshauptstadt stattgefunden haben. Die beiden Chauffeure waren arbeitslos gemeldet und kassierten Fuhrlohn, wie aus Ermittlerkreisen zu entnehmen ist.
Den Ursprung hatten die Ermittlungen im Murtal. Dort wurden vereinzelt erste Fälle von Sozialbetrug aufgedeckt. Die Ermittlungen weiteten sich so stets aus, sodass man mittlerweile von dem mindestens 1.000-Personen umfassenden Netzwerk ausgeht. Der entstandene Schaden dürfte sich auf mehrere Hunderttausend Euro belaufen.