Die Task Force SOLBE vermeldet einen bisherigen Höchststand: Insgesamt 466 Verdachtsfälle sind im vergangenen Jahr bei ihr eingegangen, 316 davon landeten vor Gericht. Bei den Bezirksverwaltungsbehörden wurden 285 Verwaltungsanzeigen eingebracht.
Die entstandene Schadenssumme bewegte sich bei über einer Million Euro. Damit liegt man um 0,4 Millionen Euro unter dem höchsten Gesamtschaden aus dem Jahr 2021. Gegenüber "ORF Tirol" sagte der Fachbereichsleiter bei der Tiroler Fremdenpolizei, Herbert Kindlhofer, dass man Verdachtsfällen akribisch nachgehen, niemand würde zufällig ins Visier der Ermittler geraten.
Da jeder bei der Antragsstellung genau aufgeklärt werde, brauche es eine gewisse kriminelle Energie, um trotzdem unberechtigterweise Sozialleistungen zu beziehen. Sozialleistungsbetrug sei kein Kavaliersdelikt, er werde strafrechtlich verfolgt.
Kindlhofer zufolge werde es schwieriger, Sozialleistungsbetrug zu begehen. Die auszahlenden Stellen würden von den SOLBE Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sensibilisiert und auf mögliche Betrugsmaschen vorbereitet. In den vergangenen Jahren lag Tirol bei Sozialleistungsbetrugsfällen sowie deren Aufklärung im österreichischen Spitzenfeld.
Die Task Force Sozialleistungsbetrug war ursprünglich bei der Tiroler Fremdenpolizei angesiedelt, inzwischen wurde sie bundesweit ausgerollt. Insgesamt 60 Prozent der Sozialleistungsbetrugsfälle gehen auf Ausländer zurück, 40 Prozent auf Innländer. In Tirol wurden seit Bestehen der Task Force 2017 2.400 Gerichtsdelikte aufgeklärt. Die entstandene Schadenssumme beläuft sich auf 8,2 Millionen Euro.