Politik

SP-Chefin macht nach Sexismus-Skandal ernst

Auf den Posten als stellvertretender Bundesparteivorsitzender sowie einen Sitz im Präsidium muss Georg Dornauer nach seiner Aussage verzichten.

Heute Redaktion
Teilen
Der designierte SP-Landeschef Georg Dornauer bei seiner missglückten Rede.
Der designierte SP-Landeschef Georg Dornauer bei seiner missglückten Rede.
Bild: Screenshot

Drei Tage, nachdem er die Führung der Tiroler SPÖ übernommen hat, katapultierte sich Georg Dornauer mit einem sexistischen Sager im Tiroler Landtag selbst ins Abseits – heute.at berichtete. Die designierte Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner kündigte jetzt auf Facebook an, Dornauer werde auch in Zukunft "keine bundespolitischen Funktionen – weder im Präsidium noch im Vorstand – übernehmen" und beschränkte damit den politischen Aufstieg ihres Genossen vorerst auf die Landesebene.

Dornauer war vom Landesparteivorstand für die Funktion eines stellvertretenden Bundesparteivorsitzenden und Präsidiumsmitglied nominiert, darin sei er aber nun "nicht tragbar", so Rendi-Wagner. Noch stärkere Kritik übte SPÖ-Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek – sie forderte auch den Rücktritt des 35-Jährigen von seinen Funktionen in der Landespartei.

"Landesrätin in der Horizontalen"

Zum Eklat kam es, als Dornauer in seiner Rede vor dem Tiroler Landtag die Abwesenheit der grünen Tiroler Sozial-Landesrätin Gabriele Fischer ansprach. "Ich glaube sie hat irgendeine Angina, die Frau Landesrätin", holte Dornauer zu seinem Seitenhieb auf die grüne Diplomingenieurin aus. Als ihm daraufhin ein Zuruf der Grünen Fraktion erreicht, dass Fischer trotz Krankheit die Landtagsdebatte per Video-Stream mitverfolge, kommentierte Dornauer dies wie folgt: "Sie schaut mir zu, Grüß Gott! Also jetzt will ich mir die Landesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen!"

Dornauer: "Horizontale bezog sich nur auf Gesundheitszustand"

Georg Dornauer selbst hingegen erklärt im Gespräch mit "Heute", dass er sich bereits während der selben Sitzung noch öffentlich für seinen verbalen Fehlgriff entschuldigt habe. Das sei so auch vom Plenum und vom Vorsitz so goutiert worden, behauptet Dornauer.

Außerdem betont der künftige Tiroler SPÖ-Chef, dass sich sein "Horizontale"-Sager "ausschließlich auf den aktuellen Gesundheitszustand der Landtagsabgeordneten" bezogen habe, eine sexistische Anspielung hingegen sei nicht der Sinn seines Kommentars gewesen. (red)

;