Wien

SP-Floridsdorf: Minister muss "Böller-Wahnsinn" stoppen

Lärm, Zerstörung, Verletzte und gar Tote: Der SPÖ Floridsdorf reicht’s. Das Außenministerium soll Tschechien zu einem Böllerverbot bringen.

Claus Kramsl
In der Silvesternacht eskalierte die Situation in einem Floridsdorfer Wohnbau. Dutzende Polizisten waren im Einsatz.
In der Silvesternacht eskalierte die Situation in einem Floridsdorfer Wohnbau. Dutzende Polizisten waren im Einsatz.
Leserreporter

In der Silvesternacht wurden in Wien erneut unzählige illegale Böller gezündet. 4.341 Mal klingelte in der Nacht von 31. Dezember auf 1. Jänner der Polizeinotruf, daraus resultierten 1.902 Einsätze. In der Wohnhausanlage Mitterhofergasse (Floridsdorf) eskalierte die Lage völlig: Dutzende Polizisten waren im Einsatz, nachdem sich hier eine große Zahl Jugendlicher zum Randale-Machen verabredet hatte.

Gekauft werden die dabei verwendeten Böller meist in Tschechien. Hauptumschlagplatz ist die "Excalibur City" gleich über der Grenze zu Österreich. Hierher pilgern vor dem Jahreswechsel Hunderte junge Männer, um sich mit den bei uns verbotenen Sprengkörpern einzudecken.

Resolution soll Minister Feuer machen

Die Floridsdorfer SPÖ recicht's. Sie bringt daher am Mittwoch im Bezirksparlament eine Resolution gegen den "Böller-Wahnsinn" ein: "Auf allen politischen Ebenen" sollen "umfassende Maßnahmen gegen die illegale Verwendung von Böllern gesetzt werden", heißt es. Konkret solle Außenminister Alexander Schallenberg Tschechien dazu auffordern, den Verkauf in Österreich illegaler Böller zu verbieten.

"Wenn es hier nicht zu dem gewünschten Engagement des Außenministeriums kommt, dann werden wir auch andere Bezirke und vor allem auch andere Gemeinden in ganz Österreich ansprechen. Ich denke, dass viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ebenso froh wären, wenn sich die Bundespolitik hier konstruktiv einbringt und die illegalen Böller stoppt," so Floridsdorfs SPÖ-Klubchef Bernhard Herzog zu "Heute".

Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ, l.) und Floridsdorfs SPÖ-Klubchef Bernhard Herzog stellen Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) die Rute ins Fenster.
Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ, l.) und Floridsdorfs SPÖ-Klubchef Bernhard Herzog stellen Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) die Rute ins Fenster.
SPÖ Floridsdorf

Bezirkschef und Klubchef schrieben Brief an Schallenberg

Um auf die Dringlichkeit ihres Anliegens hinzuweisen, erging auch bereits ein Brief Papais und Herzogs an Außenminister Schallenberg. Darin fordern sie den Minister ebenfalls dazu auf, "seinen diplomatischen Einfluss geltend zu machen, dass auch in unserem Nachbarstaat Tschechien Maßnahmen – letztendlich sind hier freilich Verkaufsverbote und ganz besonders in der sogenannten 'Excalibur City" gemeint – analog zur gesetzlichen Situation in Österreich überlegt und umgesetzt werden.

"Was nicht mehr legal verkauft werden darf, kann auch nicht mehr illegal importiert werden. Was nicht mehr importiert wird, kann hierzulande auch keinen Schaden mehr anrichten!", so Herzog.

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