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SP-Matznetter: "Mitten im Tsunami aufgewacht!"

Heute Redaktion
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Chrisoph Matznetter
Chrisoph Matznetter
Bild: Parlamentsdirektion

Nach Bekanntwerden der Dirty-Campaigning-Affäre bemüht sich die SPÖ um Aufklärung. "Wir werden unser Rechnungswesen lückenlos kontrollieren lassen", sagte Christoph Matznetter am Montag zu Ö1l. Der interimistische Bundesgeschäftsführer soll die Vorgänge parteiintern aufklären.

Matznetter versprach überdies, externe Personen beizuziehen. Wie zuvor bereits Parteiobmann Christian Kern, versicherte Matznetter, von nichts gewusst zu haben. "Wir sind, wenn man so will, mitten in einem Tsunami aufgewacht", so der SPÖ-Politiker.

Zudem wolle man externe Personen beiziehen. Wusste man SP-intern über die Vorgänge Bescheid? "Wir sind, wenn man so will, mitten in einem Tsunami aufgewacht", sagte Matznetter.

Der Wahlkampf-Berater Tal Silberstein soll ja zwei Facebook-Seiten betrieben haben - eine als radikale Fanseite von ÖVP-Chef Sebastian Kurz, die andere kritisierte Kurz mit teils rassistischen, teils antisemtischen Postings - laut interimistischem Geschäftsführer nicht der Stil der SPÖ. "Wir wollen völlige Aufklärung und Transparenz herstellen", sagte Matznetter. Die Öffentlichkeit solle über das Ergebnis informiert werden. Matznetter sagte, dass keinerlei Finanzierung der Facebook-Seiten vonseiten der SPÖ durchgeführt worden sei.

Entschuldigung an Wahlvolk

Matznetter, der nach dem Rücktritt von Georg Niedermühlbichler mit Andrea Brunner die SPÖ-Bundesgeschäftsführung übernommen hatte, versicherte, alles zu tun, um erste Antworten noch vor der Wahl am 15. Oktober zu liefern. Die roten Wahlkämpfer seien in einem Argumentationsnotstand. Daher brauche es Antworten auf die Fragen. „Ich darf mich an der Stelle auch bei den vielen Menschen, denen die Demokratie ein Anliegen ist und die sowas nicht wollen, entschuldigen", sagte Matznetter.

„Die SPÖ steht 14 Tage vor der Wahl vor einer Situation, die mehr als beklemmend ist", den Nutzen habe der politische Mitbewerb, so Matznetter. Ähnlich wie SPÖ-Obmann und Kanzler Christian Kern Sonntagabend auf ATV fand Matznetter es mehr als sonderbar, wie die Sache abgelaufen sei. Silberstein habe jemanden beauftragt, der schon einschlägig mit Dirty Campaigning für die ÖVP aufgefallen sei. Man müsse sich fragen, wem das nütze.

„Ich glaube nicht immer an Zufälle", gerade „wenn dann auch noch ein Spitzenkandidat einer anderen Partei gestern in der Fernsehdiskussion genau wusste, wie viele Mitarbeiter hier für Silberstein tätig waren." Das sei nirgends gestanden. „Das macht uns schon sehr nachdenklich."

(red)

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