Niederösterreich

SP-WohnPROgramm: Vier Viertel, vier Wände, ein Plan

Die SPNÖ nimmt nach dem KinderPROgramm und dem PflegeProgramm jetzt das Wohnen 

Franz Schnabl (l.) und Christian Samwald mit Wohnbauprojekt
Franz Schnabl (l.) und Christian Samwald mit Wohnbauprojekt
SPNÖ

Nach dem „KinderPROgramm“ und dem „PflegePROgramm“ präsentiert die SPNÖ am heutigen Mittwoch das „WohnPROgramm“. Die Devise: „4 Viertel, 4 Wände, 1 Plan“.

"Kleine Stellschrauben drehen reicht nicht aus"

SPNÖ-Landesparteivorsitzender und Landesvize Franz Schnabl betont, dass es im Bereich Wohnen nicht genügt, immer nur an kleinen Stellschrauben zu drehen. Das SPNÖ-WohnPROgramm biete einen Wegweiser für die Politik, wie leistbarer Wohnraum, gerade in Zeiten der massiven Teuerung den Landsleuten nachhaltig zur Verfügung stehen kann. „Um nachhaltig die Situation zu verbessern, müssen wir bei den Kosten für Grund und Boden beginnen, bis hin zur Unterstützung in Form von Wohnbeihilfe und -zuschuss für einkommensschwache Haushalte.“

Niederösterreich unterscheidet sich bei den Kosten für Baugründe massiv von anderen Bundesländern. Die Grundstückspreise in NÖ zeigen eine extreme Schwankung von teilweise noch immer unter 20 Euro/m2 in ländlichen Lagen bis zu Preisen jenseits der 500 Euro/m2 rund um Wien.

Baugründe an West- und Südbahnachse unleistbar

„Vor allem in Gegenden entlang der West- und Südbahnachse und rund um Wien haben wir massive Probleme: Baugründe sind praktisch nicht leistbar, aber auch Wohnungspreise und Mieten sind viel zu hoch“, meint Schnabl. Auch hier gibt es für den Vorsitzenden der SPNÖ im WohnPROgramm seiner Partei Vorschläge, wie es zu einer Abhilfe kommen kann.

Was gilt es in NÖ zu tun? Zum einen sollen laut Franz Schnabl raumordnerische Instrumente verstärkt eingesetzt werden. Dazu zählen: Vorbehaltsflächen für den gemeinnützigen Wohnbau, Baulandumlegung oder verstärkt auf die Vertragsraumordnung zu setzen. Zum anderen gibt es auch das Baurecht, wo auch eine Ausweitung auf den großvolumigen Wohnbau angedacht werden sollte. Und nicht zuletzt ist das Potenzial von effizienten Grundrissen und Gebäudeplanung sowie die Serienfertigung noch nicht ausgeschöpft. „All diese Punkte führen letztendlich dazu, die Kosten fürs Wohnen für die Bürger*innen und Bürger unseres Bundeslandes nach unten zu drücken“, erklärt Schnabl.

Flächeninanspruchnahme reduzieren

Gleichermaßen hat die österreichische Bundesregierung im Regierungsprogramm verankert, dass die Flächeninanspruchnahme auf 2,5 ha pro Tag bis 2030 zu reduzieren ist. Aktuell schöpft nur NÖ dieses für Gesamtösterreich vorgegebene Ziel täglich aus. „Hier müssen wir im Bereich der Raumordnung und auch bei der Wohnbauförderung ansetzen“, schlägt Schnabl vor.

Ein Hauptgrund für die verbreitete Zersiedelung sind Unzulänglichkeiten in der Widmungspraxis. Wenn es nach der SPÖ NÖ geht, sollen die Rahmbedingungen der Widmung geändert werden. Es gilt, verstärkt Anreize in der Wohnbauförderung für flächensparendes Bauen deutlich zu erhöhen. Andere Bundesländer wie Tirol, Salzburg oder auch Vorarlberg sind hier deutlich weiter. „Es ist nicht so, dass die Wohnqualität zwingend mir einer größeren Quadratmeteranzahl an Wohnfläche steigt. Beispielsweise spart eine effiziente Planung des Eigenheims Quadratmeter ein und damit letztendlich auch Kosten“, weiß Schnabl: „Sowohl in ökonomischer als auch in ökologischer Hinsicht werden wir es uns langfristig nicht leisten können, auf riesigen Grundstücken ineffizient geplante Gebäude zu errichten.“