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Spanien will "Kondom-Schock" auslösen

Immer mehr Menschen stecken sich mit sexuell übertragbaren an. Spaniens Gesundheitsministerium will aufklären.

Heute Redaktion
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Mit einer Kondomkampagne will Spanien auf den Anstieg sexuell übertragbarer Krankheiten und Infektionen reagieren. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag erklärte, werde es ab Montag Anzeigen und Videos in den Sozialen Netzwerken dazu schalten. Laut eigenen Angaben will das Ministerium damit einen "ersten Schock" auslösen.

Dieser würde sich insbesondere an junge Menschen zwischen 14 und 29 jahren sichten. Ziel ist es, sie für die Gesundheitsrisiken bei ungeschütztem Sex zu sensibilisieren. Vor allem 15- bis 18-Jährige würden zunehmend auf Kondome verzichten, beklagt Gesundheitsministerin Maria Luisa Carcedo. Sie sprach auch von einer Gleichgültigkeit der Jungen gegenüber Krankheiten wie HIV.

WHO beklagt Stagnation im Kampf gegen HIV & Co.

Vor einer Woche mahnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass der Kampf gegen sexuell übertragbare Krankheiten stagnieren würde. Ein Experte warnte, Dating-Apps könnten nicht nur sexuelle Aktivität, sondern auch Gleichgültigkeit gegenüber Gesundheitsrisiken begünstigen.

Laut Ministerium sind die Gonorrhoe-Fälle in Spanien zwischen 2013 und 2017 jährlich um mehr als 26 Prozent gestiegen. Die Syphilis-Infektionen seien inzwischen zwar wieder zurückgegangen, erreichten 2017 jedoch einen Höhepunkt seit Beginn der statistischen Messung in Spanien. Während man 1995 noch zweieinhalb Syphilis-Infektionen auf 100.000 Menschen zählte, waren es 2017 bereits 10,6. (rfr)

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