Fussball
Spanisches Corona-Chaos: Jetzt müssen die Klubs blechen
Nur vier Tage vor dem EM-Eröffnungsspiel versinkt die spanische Fußball-Nationalelf immer tiefer im Corona-Chaos.
Nach dem Testspiel gegen Portugal war Ersatzkapitän Sergio Busquets positiv auf Covid-19 getestet worden. Seither glühen im spanischen Verband die Drähte heiß. Zwar wurden alle anderen Kaderspieler negativ getestet, trotzdem muss sich das gesamte Aufgebot aktuell in Quarantäne begeben. Noch vor dem ersten Gruppenspiel am Montag gegen Schweden sollen die Fußballer geimpft werden.
Spieler nachnominiert
Um schnell reagieren zu können, hat Coach Luis Enrique am Dienstag den sechsten Spieler nachnominiert: Torwart Kepa Arrizabalaga. Der Schlussmann von Chelsea darf allerdings nicht zur Mannschaft stoßen, bereitet sich mit dem bereits zuvor einberufenen Quintett Rodrigo Moreno, Pablo Fornals, Carlos Soler, Brais Mendez und Raul Albiol unweit von Madrid in einer eigenen Trainingsgruppe auf die EM vor, um bei möglichen Corona-Äusfällen schnell nachrücken zu können.
U21 muss bei Testspiel ran
Sie alle werden allerdings im letzten EM-Testspiel der "Furia Roja" gegen Litauen am Dienstagabend nicht im Kader stehen. Dieses bestreitet die spanische U21-Auswahl. Eine Absage des Freundschaftsspiels war aufgrund der TV-Verträge unmöglich. So müssen die Spanier ein Ersatzteam stellen. Die Kicker hatten erst in der Nacht auf Montag um 1:30 Uhr von der Nominierung erfahren, reisten teils aus dem Urlaub an.
Klubs müssen Prämien zahlen
Die Einberufungen sorgen nun auch für großen Unmut bei den Vereinen der spanischen Nachwuchs-Spieler. Denn offiziell handelt es sich um ein A-Länderspiel - auch wenn auf spanischer Seite bloß U21-Kicker auflaufen. Ein Antrag des spanischen Verbandes, die Mannschaft offiziell als Nachwuchsteam spielen zu lassen, war abgelehnt worden.
Damit werden bis zu 17 Spieler ihr offizielles Länderspieldebüt für Spanien geben. Einzig Bryan Gil von Eibar hat bereits A-Länderspiele absolviert. Die Klubs der Kicker müssen ihren Spielern nun Sonder-Prämien auszahlen, wie die "Bild" berichtet. In Spanien seien Vertragsklauseln, die Prämien bei Einsätzen für die Nationalelf vorsehen, üblich.
U21-Teamchef Luis de la Fuente wollte es derweil von der sportlichen Seite sehen. "Die Spieler und ich sind sehr aufgeregt, Spanien vertreten zu dürfen. Ich verspreche, dass wir nur an den Sieg denken", so der Ersatz-Teamchef.