Österreich

Wienerin erkämpft Trinkgeld für Verkäufer

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Sie stehen täglich an der Kasse, schlichten neue Ware ein und riskieren ihre Gesundheit, um anderen zu helfen: Eine Facebook-Initiative hat nun eine Solidaritätswelle für Verkäufer ausgelöst.

Mediziner, Pfleger, U-Bahn-Fahrer, Lebensmittelverkäufer – sie sind die Helden der Corona-Krise, die auch in schwierigen Zeiten das Leben in Wien am Laufen halten.

Vor allem Supermarkt-Angestellte haben in den vergangenen Wochen Stärke bewiesen. Während bei manchen Österreicher die Nerven blank gelegen sind (Stichwort Klopapier), haben sie einen kühlen Kopf bewahrt.

Wienerin kontaktierte alle großen Ketten

Aber wie können wir der Dame an der Kassa oder dem jungen Mann im Lager danken? Diese Frage stellte sich die Wienerin Hiroshima Mandee. Während viele Österreicher am 15. März die Nationalratssitzung im TV verfolgten, schnappte sich die die junge Frau ihren Laptop und recherchierte im Netz, ob die Angestellten Trinkgeld annehmen dürfen. "Ich habe auf Facebook alle großen Ketten angeschrieben", erzählt Mandee. Jedes Unternehmen wurde mit der gleichen Frage konfrontiert: Darf ich ihren Mitarbeiter Trinkgeld geben und dürfen sie das auch behalten?

Unterstützer bastelten Sparschweine für Angestellte

"Mir war wichtig, dass das Geld nicht in der Registrierkasse, sondern beim Tagesteam direkt landet", so Mandee. Schnell gingen ihre Fragen und Antworten im Netz viral. Daraufhin gründete die Wienerin auf Facebook die Gruppe "VerkäuferInnen wertschätzen". Binnen kürzester Zeit zählte die Gruppe 2.000 Mitglieder. Einige Unterstützer haben sogar Spardosen gebastelt und diese beim Supermarkt ums Eck aufgestellt. "Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt", freut sich Mandee über die vielen Fotos von Dosen.

Unterstützt wird die Aktion von Penny, Merkur, Bipa, Spar, DM, Billa und reformstark Martin.

"Danke"-Bonus für Angestellte

Erst kürzlich wurde bekannt, dass alle 40.000 Beschäftigten des Rewe-Konzerns (Billa, Merkur, Penny, Bipa) in den nächsten Tagen einen "Danke-Bonus" auf ihre Mitarbeiterkarte aufgebucht bekommen. Auch Spar macht nach eigenen Angaben rund drei Millionen Euro locker, um besonders jene Mitarbeiter zu belohnen, die den anfänglichen Run auf die Geschäfte samt Hamsterkäufen durchstehen mussten ("Heute" berichtete).