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Sparpaket: Wirbel um "Sportler-Erlass"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Im Zuge der Überlegungen für das Sparpaket greift ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch nun ein weiteres Thema auf: Er will den "Sportler-Erlass" unter die Lupe nehmen.

Im Zuge der Überlegungen für das Sparpaket greift ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch nun ein weiteres Thema auf: Er will den "Sportler-Erlass" unter die Lupe nehmen.

Aufgrund dieses Erlasses zahlen Spitzensportler, in erster Linie handelt es sich um Skisportler, nur ein Drittel des Steuersatzes von "Normalbürgern".

"Sauerei"

Für den Finanzrechtsexperten Werner Doralt ist der Erlass "eine einzige Sauerei und ein Steuerprivileg erster Klasse". Spitzensportler haben laut dem Bericht aufgrund eines Erlasses eine eigene Bemessungsgrundlage. Sie versteuern aufgrund einer Pauschalregelung von ihren Einkommen aus Preisgeldern und Werbeeinnahmen nicht 100, sondern 33 Prozent. "Damit zahlt ein Spitzensportler de facto nur 17 Prozent Steuern", erklärte Doralt. Man werde prüfen, "ob diese Regelung im Sportler-Erlass noch zeitgemäß ist", kündigte Rauch an.

Der ÖVP-General meint aber auch, Sportminister Norbert Darabos (S) solle "klären, ob dieses Privileg notwendig ist". Dieser sieht sich für Steuern nicht zuständig. SPÖ-Budgetsprecher Jan Krainer kann sich vorstellen, dass der Erlass künftig lediglich für Preisgelder gilt. Im Finanzministerium gab man sich skeptisch, ob eine Änderung zu Mehreinnahmen führen würde. Wenig begeistert von der Idee einer Änderung ist naturgemäß ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, der die Regelung verteidigt. "Wenn wir allerdings wollen, dass unsere Sportler künftig in Monte Carlo leben, dann soll man das machen."

"Sportler vertreiben"

"Die ÖVP will offensichtlich die letzten Spitzensportler aus Österreich vertreiben. Von allen guten Geistern verlassen, startet jetzt ÖVP-Generalsekretär Rauch auch bei den Sportlern eine Neiddebatte", so der Vorsitzende des Sportausschusses und Sportsprecher des BZÖ, Peter Westenthaler, zur ÖVP-Forderung nach einer höheren Besteuerung von Spitzensportlern.

"Unaufgeregte Diskussion" gefordert

Eine "unaufgeregte Diskussion", forderte am Donnerstag der freiheitliche Sportsprecher Generalsekretär Herbert Kickl anlässlich der Steuervorteile für Spitzensportler durch den sogenannten "Sportler-Erlass".

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