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Speicherplatz-Dilemma bei Handys

Auch die neusten Handys der großen Hersteller sind als Variante mit nur 32 GB Speicher erhältlich. Die Geräte sind beim Kauf schon fast voll.

Heute Redaktion
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Bild: Copytrans.de

Im Oktober präsentierte Google seine neuen Pixel-Smartphones. Was diese mit der Konkurrenz gemeinsam haben? Beim kleinsten Modell werden nur 32 Gigabyte Speicher verbaut. Wer sich für diese Variante entscheidet, spart zwar vorerst Geld. Langfristig könnte sich dieser Entscheid aber – je nach Nutzungsverhalten – als falsch erweisen.

Denn der vom Hersteller angegebene Speicherplatz ist nicht wirklich, was der Käufer tatsächlich bekommt. Es braucht unter anderem Platz für das Betriebssystem und die installierten Apps. Nur was dann noch übrig bleibt, hat der Nutzer wirklich für seine Daten zur Verfügung.

Bedarf richtig einschätzen

Vor allem preisbewusste Käufer und Neukunden würden sich für die kleinste Speichervariante entscheiden, sagt Oliver Zadori vom Tarifvergleichsdienst Dschungelkompass.ch. Diese könnten aber oft nicht einschätzen, wofür wie viel Speicher benötigt wird: "Ich empfehle daher jeweils die größte Speichervariante, denn die Kosten sind nur etwas höher." Im Fall eines iPhone 7 würde der Preisunterschied zwischen dem Gerät mit 32 GB und jenem mit 128 GB zum Beispiel 120 Franken (rund 110 Euro) ausmachen."

Kaum gekauft – schon voll

Bei den meisten Android-Handys ist fehlender Speicherplatz kein Problem. Dieser lässt sich mit einer Speicherkarte erweitern. Bei Geräten wie dem iPhone oder dem Pixel Phone ist dies hingegen nicht möglich. Warum die Hersteller so wenig Speicher verbauen, ist Zadori ein Rätsel: "Es wäre schlauer, die Smartphones mit mehr Speicher anzubieten und dafür den Preis etwas zu erhöhen. Der Kunde ist auch nicht glücklich, wenn das Gerät beim Kauf quasi schon voll ist."

So kommen Sie mit wenig Speicher aus Um dennoch mit 32 GB Speicher über die Runden zu kommen gibt es einige Tricks. So sollten Sie keine speicherhungrigen Apps installieren. Vor allem grafisch aufwendige Games benötigen rasch sehr viel Platz. Eine weitere Möglichkeit zum Sparen: Statt ihre Musikbibliothek auf dem Gerät zu speichern, können Songs auch gestreamt werden.

Die Kamera sollte ebenfalls sparsam genutzt werden. Videos in einer Auflösung von 4K benötigen pro Minute rund 0,3 GB. Die Daten können aber auch regelmässig auf den Computer oder auf einen Cloud-Speicher wie Dropbox, Google Drive oder iCloud ausgelagert werden.

Beim Google Pixel beispielsweise lockt das Unternehmen mit dem Versprechen von unlimitiertem Speicher für Fotos und Videos. Denn die vorinstallierte App Google Fotos sichert alle Bilder des Smartphones in der Cloud und schafft wieder Platz auf dem Handy. Das geht übrigens auch für iPhone-Nutzer, solange sie über einen Google-Account verfügen und die App runterladen.