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Spionage-Tool kann Whatsapp-Chats mitlesen

Sicherheitsforscher haben eine fiese Schadsoftware für Android entdeckt. Die Malware ist seit 2014 in Umlauf und kann Nutzer umfassend ausspionieren.

Heute Redaktion
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Eine neu entdeckte Schadsoftware namens "Skygofree" kann sogar verschlüsselte Whatsapp-Chats ausspionieren.
Eine neu entdeckte Schadsoftware namens "Skygofree" kann sogar verschlüsselte Whatsapp-Chats ausspionieren.
Bild: iStock

Die Software mit dem Namen "Skygofree" wird von den IT-Experten der Firma Kaspersky als eines der mächtigsten Android-Spionage-Tools eingestuft, das je entwickelt wurde.

Angreifer könnten mit der Spyware unbemerkt Fotos und Videos aufzeichnen, Anrufe mitschneiden, SMS mitlesen, GPS-Daten, Kalenderereignisse oder alle sonstigen Daten, die auf dem Handy gespeichert sind, auslesen, heißt es in dem Bericht von Kaspersky.

Tool liest bei Whatsapp mit

Skygofree biete auch die Möglichkeit, Gespräche und Geräusche automatisch aufzuzeichnen, wenn sich das infizierte Smartphone an einem zuvor definierten Ort befindet, zum Beispiel in einem Sitzungszimmer.

Mit dem Tool sei es zudem möglich, Whatsapp-Chats zu lesen. Eine solche Funktion wurde laut den Forschern zum ersten Mal entdeckt. Die Schadsoftware missbraucht dafür Funktionen der Bedienungshilfe, die für behinderte Nutzer gedacht sind.

Entdeckt wurde "Skygofree" laut Kaspersky erstmals Ende 2017. Eine Analyse habe jedoch gezeigt, dass der Trojaner bereits seit 2014 in Umlauf ist. In den letzten drei Jahren sei das Tool stetig verbessert worden. "Es hat sich von einer eher simplen Malware zu einer vollwertigen, multifunktionalen Spyware entwickelt", heiß es in dem Bericht.

Gezielt Geräte infiziert

Die Analysten von Kaspersky gehen davon aus, dass die Spyware von einem italienischen IT-Unternehmen entwickelt wurde, das Überwachungslösungen anbietet. Die Malware sei nicht für eine Massenüberwachung gedacht, sondern für gezielte Attacken auf einzelne Ziele. Seit 2014 seien mit dem Tool "mehrere" Geräte infiziert worden, die Ziele befanden sich laut Kaspersky alle in Italien.

Die schädliche Software hat es auf Android- und Windows-Handys abgesehen. Sie werde über Websites verbreitet, die führende Mobilfunknetzbetreiber wie Drei und Vodafone imitieren, schreiben die Analysten. Die Experten empfehlen Nutzern, Vorsicht walten zu lassen, wenn sie E-Mails von unbekannten Personen oder Firmen erhalten – und nicht auf eingebettete Links zu klicken.

(red)