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Spione mit österreichischen Pässen festgenommen

Heute Redaktion
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Die deutschen Sicherheitsbehörden haben Medienberichten zufolge ein mutmaßliches russisches Agentenpaar festgenommen, das seit mehr als 20 Jahren aktiv gewesen sein soll. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet, fanden die Ermittler bei den mutmaßlichen Spionen österreichische Pässe mit falschen Identitäten, die angeblich von einem heimischen Standesbeamten stammen sollen.

Die deutschen Sicherheitsbehörden haben Medienberichten zufolge ein mutmaßliches russisches Agentenpaar festgenommen, das seit mehr als 20 Jahren aktiv gewesen sein soll. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet, fanden die Ermittler bei den mutmaßlichen Spionen österreichische Pässe mit falschen Identitäten, die angeblich von einem heimischen Standesbeamten stammen sollen.

Im Innenministerium in Wien konnte man das am Samstag noch nicht bestätigen. Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck erklärte gegenüber der APA, man warte noch auf die Ermittlungsergebnisse der deutschen Kollegen. "Wo sich in diesen Ergebnissen ein Österreichbezug ergibt, werden wir Ermittlungen aufnehmen", erklärte Grundböck.



Ein Einsatzkommando des deutschen Bundeskriminalamts (BKA) habe die Eheleute mit deutschen Namen im baden-württembergischen Balingen und im hessischen Marburg in Gewahrsam genommen, berichteten am Samstag mehrere Magazine. Das am Dienstag festgenommene Ehepaar stehe im Verdacht, für Russlands Auslandsgeheimdienst SWR gearbeitet zu haben. Worauf es die mutmaßlichen Agenten abgesehen hatten, ist demnach unklar. Beide bestritten demnach die Vorwürfe.



Das BKA überraschte die verdächtige Frau bei einer Durchsuchung dabei, wie sie vor einem Funkempfänger verschlüsselten Agentenfunk hörte. Bei beiden mutmaßlichen Spionen hätten die Ermittler österreichische Pässe gefunden, denen zufolge der Verdächtige in Argentinien und seine Frau in Peru geboren wurden. Recherchen der deutschen Sicherheitsbehörden in Lateinamerika ergaben demnach jedoch, dass die Angaben nicht der Wahrheit entsprechen.



Der Fall ist dem Bericht zufolge der erste seiner Art in Deutschland seit der Wiedervereinigung. Die Ermittler vermuten demnach, dass die mögliche Geheimdiensttätigkeit der Eheleute noch zu Zeiten des früheren russischen Auslandsgeheimdiensts KGB begann. Der Verdächtige sei im Jahr 1988 nach Westdeutschland gezogen.