Österreich

Baby stirbt, weil Spital Schwangere heimschickte

Heute Redaktion
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Ina-Nadine mit Freund und Sohn nach der Geburt
Ina-Nadine mit Freund und Sohn nach der Geburt
Bild: zVg

Trotz starker Schmerzen im Oberbauch wurde Ina-Nadine gegen Ende ihrer Schwangerschaft vom Spital heimgeschickt. Nach der Geburt stellten die Ärzte am Neugeborenen einen schweren Hirnschaden fest. Nur zwei Monate später liegt ihr Sohn im Sterben.

Der kleine Christopher wird seine Augen für immer schließen. In den Armen seiner Mutter stirbt der zwei Monate alte

Bub an den Folgen eines Gehirnschadens. Weil ihm der Saugreflex fehlte, konnte Christopher kaum trinken. Sein kleines Herz hielt den Belastungen schließlich nicht mehr stand. Sein Herz klopft nur noch selten. Bald gar nicht mehr.

"Eine Mutter spürt das"

Um friedvoll gehen zu können, durfte der Säugling von der Spezialklinik in Innsbruck zu seiner Familie nach Kössen (T). Die untröstliche Mutter Ina-Nadine quält nun vor allem ein Gedanke: "Das alles hätte verhindert werden können. In der Schwangerschaft habe ich bereits gewusst, dass etwas nicht stimmt. Eine Mutter spürt das."

Mehrfach suchte die 23-Jährige in dieser Zeit eine Tiroler Klinik auf. Ihr Oberbauch tat weh, der Magen war empfindlich, sie hatte große Sorgen und flehte die Ärzte verzweifelt an: "Bitte holt das Kind!" Die schwangere Linzerin wurde jedoch jedes Mal mit Schmerzmitteln wieder nach Hause geschickt. "Das sei alles normal in der Schwangerschaft, meinten die Mediziner", so die junge Frau im Gespräch mit "Heute". Wenig später stellte

sich heraus – nichts war normal. Nieren und Blase stauten. Zu viel Fruchtwasser machte dem Kind im Mutterleib zu schaffen.

Als der Herzschlag des Ungeborenen sich dann noch kritisch verlangsamte, holten die Ärzte kurz vor Weihnachten das Kind. Doch da war es bereits zu spät. Nach der Geburt kam der kranke Säugling sofort auf eine Kinderintensivstation – bis ihm auch dort nicht mehr geholfen werden konnte.

Anwalt der Familie will Gerechtigkeit

Anwältin Trixi Winkler fordert nun für ihre Mandantin Gerechtigkeit. Ina-Nadine will mit ihrem schweren Schicksal andere Schwangere ermutigen, vor Ärzten selbstbewusster aufzutreten: "Damit so etwas nie wieder passieren kann." Das verantwortliche Spital war für eine Stellungnahme gestern nicht erreichbar.