Er sorgt in seinem "Amador Restaurant" in Wien-Döbling für unvergessliche Genussmomente und schafft Kunstwerke auf dem Teller. Dafür wurde Spitzenkoch Juan Amador als einziger in Österreich mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Nun bietet der 56-jährige Deutsche mit spanischen Wurzeln aber erstmals ganz neue, sinnliche Erlebnisse: Unter dem Künstlernamen Rodama malt er moderne Bilder, die er ab 24. März erstmals in der Wiener Nitsch Foundation ausstellt.
"In der Küche, wie in der Kunst geht es darum, Emotionen zu wecken. Ein Gericht muss nicht nur gut schmecken, es muss auch berühren - genauso wie die Kunst", zieht Amador eine Parallele zwischen seinen beiden großen Leidenschaften.
Der Gourmetkoch entdeckte die Malerei schon vor ein paar Jahren für sich, in Künstlerkreisen soll er bereits länger als Geheimtipp gelten. In seiner ersten Schau präsentiert er nun rund 20 Werke, zu denen ihn unter anderem Gerhard Richter und Mark Rothko inspirierten. Die intuitive Malerei ist ein "bewusster Kontrast" zur strukturierten Arbeit in der Küche, betont Amador. Dennoch gibt es auch viele Gemeinsamkeiten.
"Je weniger Komponenten auf dem Teller, desto mehr Arbeit steckt dahinter. Dasselbe gilt für meine Malerei. Ich limitiere mich oft auf drei Grundfarben, um ihre Verbindung perfekt auszuarbeiten." Auch das Konzept der Unschärfe zieht sich durch seine Arbeiten: "Ich male bewusst keine klaren, gegenständlichen Motive. Es geht darum, Raum für Interpretationen zu lassen."