Politik

Ärztemangel: Regierung spielt Ball an SPÖ zurück

Laut der SPÖ steht Österreich kurz vor einem eklatanten Ärztemangel. Jetzt fordert die Partei Maßnahmen von Sozialministerin Hartinger.

Heute Redaktion
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Die SPÖ fordert von Sozialministerin Hartinger-Klein eine sofortige "Attaktivierung" des Arztberufes.
Die SPÖ fordert von Sozialministerin Hartinger-Klein eine sofortige "Attaktivierung" des Arztberufes.
Bild: imago stock & people

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner warnt vor einem österreichweiten drohenden Ärztemangel. Den Hauptgrund dafür ortet die Medizinerin und Parteichefin in der Altersstruktur der heimischen Ärzteschaft: In den kommenden zehn Jahren werden laut Rendi-Wagner 48 Prozent (!) der gut 18.000 niedergelassenen Ärzte ihre Pension antreten. Bei den Fachärzten würden sogar 60 Prozent der aktuell arbeitenden Ärzte bis 2029 in den Ruhestand treten.

Die Folge dieser Entwicklungen wären noch längere Wartezeiten und eine generell schlechtere medizinische Versorgung, mahnt die SP.

SPÖ fordert umgehende Maßnahmen von Sozialministerin

Um dieser Entwicklung rechtzeitig Einhalt zu gebieten, fordern die Sozialdemokraten jetzt von der zuständigen Ministerin Beate Hartinger-Klein (FP) umgehend Maßnahmen zu setzen, um so den Arztberuf zu "attraktiveren". Außerdem solle der Primärversorgungsbereich weiter ausgebaut werden, so die SP.

Denn bereits jetzt gibt es laut SPÖ trotz der an und für sich hohen Medizinerdichte in Österreich ein "Verteilungsproblem". Momentan seien 90 Kassenstellen unbesetzt, dadurch würden aber rund 200.000 Menschen keine wohnnahe und angemessene medizinische Versorgung haben, so die Argumentation der SP.

Koalitionsparteien sehen hingegen SPÖ in der Pflicht

ÖVP und FPÖ hingegen spielten den Ball in der Sondersitzung zurück an die SPÖ: Nach Ansicht der Koalitionsparteien sei die momentane Situation auf das "langjährige Versagen" der Sozialdemokraten zurückzuführen. VP-Klubobmann August Wöginger und VP-Klubobmann Walter Rosenkranz wollen deshalb auch den Rechnungshof mit der Prüfung der vergangenen zehn Jahre "roter" Gesundheitspolitik befassen.

"Es ist unglaublich, dass die SPÖ in der Gesundheitspolitik Verantwortung von sich schieben will", erklärte in diesem Zusammenhang Wöginger gegenüber der APA. Zwar sei die ÖVP aufgrund der Regierungsbeteiligungen in den vergangenen 10 Jahren auch an der Entstehung der Situation mitverantwortlich, räumte Wöginger ein. Allerdings gäbe es schon eine "Hauptverantwortungen" der SPÖ. Das werde auch der angeforderte Bericht des Rechnungshofes zeigen, kündigte der VP-Klubchef an.

(mat)