Politik

SPÖ sagt Wartezeiten beim Arzt den Kampf an

Geht es nach Ex-Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner, dann sollen lange Wartezeiten beim Arzt bald vorbei sein.

Heute Redaktion
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Den langen Wartezeiten auf Arzttermine sagt die SPÖ im Nationalratswahlkampf jetzt den Kampf an. Wer einen Arzt braucht, soll künftig im akuten Fall sofort und bei Vorsorgeuntersuchungen, Kontrolle oder geplanten Eingriffen binnen zwei Tagen einen Termin bei Allgemeinmediziner und binnen 14 Tagen bei Fachärzten bekommen. Bei Spitalseingriffen, so es sich nicht um Akutfälle handelt, dürfe die Wartezeit nicht länger als drei Monate dauern.

Um das zu erreichen, soll die Gesundheitshotline 1450 zu einer Terminvermittlungsagentur für ganz Österreich weiterentwickelt werden. "Gesundheit darf nicht von der Geldbörse abhängen. Endlose Wartezeiten müssen der Vergangenheit angehören, sie sind inakzeptabel und unmenschlich für kranke Menschen", betont SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner in einer Aussendung.

SPÖ: Mit 10-Punkte-Plan gegen Ärztemangel

Beim akuten Ärztemangel soll ein 10-Punkte-Maßnahmenkatalog helfen, der von Anreizen für Mediziner, im Land zu bleiben, über das Forcieren von Primärversorgungseinheiten bis hin zu Landesförderungen mit Schwerpunkt auf unterversorgte Regionen reicht.

Beim medizinischen Personal möchte Rendi-Wagner statt der Pflegelehre ein BHS-Modell für Gesundheits- und Sozialberufe einführen. Auch sollen Physio-, Ergo-, und Psychotherapie künftig für alle Versicherten innerhalb einer vertretbaren Zeit zur Verfügung stehen.

Kritik von ÖVP, FPÖ: "Inkompetenz"

"Inkompetenz" attestiert der Wiener ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch der SPÖ im Gesundheitsbereich. "Stundenlange Wartezeiten in überfüllten Ambulanzen, desolate und baufällige Wiener Spitäler, fehlende Not-, Kinder und Allgemeinärzte, Chaos bei der Wiener Rettung sowie ein Milliardendesaster beim Krankenhaus Nord – das ist die Bilanz jahrzehntelanger roter Gesundheitspolitik in Wien", so Wölbitsch.

Auch von FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch gibt es heftige Kritik am roten 10-Punkte-Plan. So ergebe die OP-Warteliste des Wiener Krankenanstaltenverbunds derzeit eine durchschnittliche Wartezeit von 118 Tagen unter SPÖ-Verantwortung. „Um die Fehler der sozialistischen Gesundheitspolitik an den Fingern aufzählen zu wollen, müsste man mittlerweile so viele Arme wie ein Octopus haben", bemängelt Berlakowitsch. (jd)