Politik

SPÖ: Gefeuerter Berater lieferte Pizza-Video-Idee

Heute Redaktion
Teilen

Neue Details um Silberstein: Der SPÖ-Berater hat den umstrittenen israelischen Berater Moshe Klughaft geholt, der die Idee zum Pizza-Video von Kanzler Kern lieferte.

Wie die isrealische Zeitung "Haaretz" berichtet, soll der kürzlich verhaftete SPÖ-Berater Tal Silberstein als Unterstützung für seine Kampagne Hilfe von dem israelischen Kampagnenexperten Moshe Klughaft bekommen haben. Dieser hat in Israel die Ultra-Rechte beraten. Auch die Idee für das berühmte Pizza-Video von Bundeskanzler Christian Kern sei von ihm gekommen.

Moshe Klughaft war früher erster Berater von Naftali Bennet für die rechte Partei "Jüdisches Heim", die sich gegen eine Zwei-Staatenlösung wehrt.

"Der Mann kann kein Wort Deutsch"

Gegenüber "News" hat SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Nidermühlbichler verraten, dass Klughaft die Idee für das berühmt gewordene Pizza-Video von Bundeskanzler Kern hatte.

Dieser betont in Interviews allerdings immer wieder, dass die Festnahme seines Beraters keine Auswirkungen auf die SPÖ hätte. Denn Silberstein habe nur eine Nebenrolle im Wahlkampf-Team gespielt. Seine Aufgaben würden nun intern verteilt und der Wahlkampf verlaufe seither ausgezeichnet.

Der Slogan "Holen Sie sich, was Ihnen zusteht" sei laut Kern auch nicht von Silberstein gekommen, denn: "Entschuldigen Sie, aber der Mann kann kein Wort Deutsch."

Im Gegensatz zu Kern, schätzt der Politikberater Thomas Hofer die Lage bei der SPÖ anders ein. Er sagt im Ö1-Mittagsjournal, dass Silberstein ein "maßgeblicher Konstrukteur" des Wahlkampfs der SPÖ gewesen sei und seine Rolle größer gewesen sei, als von Seiten der Partei behauptet wird. Seiner Ansicht nach sorge seine Verhaftung für Ratlosigkeit in der SPÖ.

Am Montag klickten die Handschellen

Tal Silberstein wird der Geldwäsche verdächtigt, er wurde am Montag in Israel verhaftet. Der Polit-Berater soll mit dem israelischen Milliardär Beny Steinmetz umstrittene geschäftliche Beziehungen geführt haben. Bereits seit 2015 sind die beiden im Visier der Justiz. Immer wieder wurde Silberstein wegen Betrug, Beihilfe zum Amtsmissbrauch und Geldwäsche verdächtigt.

(ek)