Politik

SPÖ und ÖVP über neue Gesundheitszentren einig

Die Noch-Koalition ist sich nun auch bei den medizinischen Primärversorgungszentren einig. Sie brachte dazu nun einen Initiativantrag ein.

Heute Redaktion
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Wartezimmer und Ambulanzen sollen die Primärversorgungszentren entlasten (Symbolbild)
Wartezimmer und Ambulanzen sollen die Primärversorgungszentren entlasten (Symbolbild)
Bild: Fotolia

Die Bildungsreform ist durch – und nun auch die Primärversorgung auf Schiene. Die Noch-Koalitionspartner SPÖ und ÖVP bringen am heutigen Montag einen dementsprechenden Initiativantrag ein. Der Beschluss im Nationalrat ist für kommende Woche vorgesehen.

Es geht dabei um Gesundheitszentren, die lange versprochen waren. Sie sollen künftig Patienten eine erste Anlaufstelle sein und damit die Spitäler entlasten. Gleichzeitig sollen diese Primärversorgungszentren aber nicht die Hausärzte ersetzen. In den Zentren sollen Ärzte mit Vertretern anderer Gesundheitsberufe quasi in einer Art Gruppenpraxis zusammenarbeiten.

Insgesamt sollen bis ins Jahr 2021 bundesweit mindestens 75 solche Zentren entstehen. Damit sie errichtet werden können, braucht es das etwas sperrig klingende "Gesundheitsreformumsetzungsgesetz 2017 – GRUG". Dieses Gesetz ist nun auf Schiene. Nach dem Parlamentsbeschluss soll es gleich mit der Kundmachung in Kraft treten.

Kritik an den Zentren kam bislang von der Ärztkammer. In die politische Debatte heute brachten FPÖ und Neos ihre Kritik ein: Die FPÖ ist der Meinung, dass die Primärversorgung "mittelfristig darauf abzielt, das bewährte System des Hausarztes sukzessive auszuhöhlen", so FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein. Für die Neos ist das "Gesetz ein Schnellschuss ohne Wirkung". Nach wie vor gebe es keine Möglichkeit für Ärzte, andere Ärzte einzustellen - dabei sei dieses Gesetz die Chance gewesen, hier mehr Freiheit für den Arztberuf zu schaffen, meinte Neos-Gesundheitssprecher Gerald Loacker (uha)