SPÖ warnt vor Krankenstands-Polizei

Am Dienstag wird über Änderungen in der Krankenstandskontrolle abgestimmt. SPÖ-Chefin Rendi-Wagner, die Ärztekammer und die Gewerkschaften zeigen sich skeptisch.

Arbeitgeber könnten künftig Krankenstandskontrollen nicht mehr nur anregen, sondern auch anordnen dürfen. Außerdem sollen Ausgehzeiten, Ursache und voraussichtliche Dauer des Krankenstands künftig verpflichtend angegeben werden müssen.

Diese Forderungen aus einem kolportierten Papier der Wirtschaftskammer stoßen der SPÖ sauer auf. Denn: "Krankheiten sind Privatsphäre", sagt SPÖ-Chefin Rendi-Wagner. Außerdem würden die geplanten Verschärfungen Kranke "unter Generalverdacht" stellen und so zu einem "gläsernen Menschen" führen.

Ärztekammer und Gewerkschaft lehnen die Reformen ebenso ab. Wirtschaftsvertreter hingegen verteidigen die geplanten Änderungen. Derzeit würden die Krankenstand-Kontrollen von Land zu Land anders ablaufen, jetzt soll alles einheitlicher werden. Außerdem würden Studien den Verdacht nahelegen, dass vor allem junge Männer den Krankenstand ausnutzen.

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