Politik

SPÖ würde mit jedem regieren, außer der FPÖ

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner würde auch als Juniorpartnerin in eine "große" Koalition gehen. Nur mit der FPÖ will sie nicht regieren.

Heute Redaktion
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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner würde auch als Juniorpartnerin in eine Koalition mit Sebastian Kurz gehen. "Außer FPÖ schließen wir keine Partei als möglichen Koalitionspartner aus", sagt sie in einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung".

Alles außer FPÖ

Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ auf Bundesebene schließt Rendi-Wagner kategorisch aus: "Weil die FPÖ eine Partei ist, die es nicht schafft, sich von rechtsextremen Gruppen zu distanzieren oder das einfach nicht will."

Den kürzlich gemeinsam gefassten Beschlüssen im Parlament stehe diese Überzeugung aber nicht im Weg: "Wer meine Anträge unterstützt, ist mir egal. Es ist das Recht der FPÖ, sich anzuschließen. So funktioniert Demokratie. Aber eine koalitionäre Zusammenarbeit für fünf Jahre ist etwas komplett anderes. Ich will nicht, dass diese FPÖ wieder mitregiert."

Sich selbst und der SPÖ traut Rendi-Wagner einen Wahlsieg zu. Auf die Frage, ob sie sich zutraut, die ÖVP noch zu überholen, antwortet sie knapp: "Ja."

FPÖ hat mehr Handschlagqualität

Von Mitregieren ist die FPÖ auch in Tirol weit entfernt. Dort arbeitet sie in Opposition gut mit der SPÖ zusammen, wie der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer freimütig zugibt.

"Ich kann mit der FPÖ sehr sachlich zusammenarbeiten. Sie hat mehr Handschlagqualität als die ÖVP. Das vermisse ich auch bei den Grünen in Tirol", sagt er in einem Interview mit dem "Kurier".

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Auf Bundesebene ist Dornauer aber ganz auf der Linie seiner Parteichefin: Da gebe es eine Obmanndebatte, weil viele Freiheitliche lieber mit dem "bierzelttauglicheren" Herbert Kickl als mit Norbert Hofer in den Wahlkampf ziehen würden.

Rauchverbot

In Sachen Rauchverbot ist Dornauer wenig enthusiastisch. Aus gesundheitlicher Sicht sei das komplette Rauchverbot in der Gastro sicher die richtige Entscheidung gewesen, er hätte aber auch mit der bisherigen Regelung leben können.

Dornauer (36) ist innerhalb der SPÖ eher auf Doskozil-Kurs unterwegs. Bundesweit wurde er vor allem wegen seiner verbalen Entgleisung gegen eine Grüne Tiroler Landesrätin bekannt ("Ich will sie mir nicht in der Horizontalen vorstellen"). Als Strafe wurde Dornauer daraufhin nicht Mitglied des SPÖ-Parteipräsidiums. In diesem Belange habe Rendi-Wagner ihm nach Bekanntwerden des Ibiza-Videos eine zweite Chance gegeben, mittlerweile ist Dornauer Mitglied des Präsidiums.