Politik

SPÖ zahlt Ex-Kanzler Kern 6.129 Euro Zusatz-Gage

Heute Redaktion
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Die SPÖ hat nun zwei Klubobmänner - aber nur einer kann offiziell das Gehalt dafür kriegen. Kern steigt dank der Partei trotzdem nicht schlechter aus.

In der Opposition drohen Kern schmerzliche finanzielle Einbußen. Als Bundeskanzler bekam er 14 Mal im Jahr 21.889 Euro überwiesen, sein Abgeordnetengehalt liegt - sobald die neue Regierung im Amt ist - weit darunter - bei 8.756 Euro.

Laut Recherchen der "Tiroler Tageszeitung" will Kern den monatlichen Verlust von 13.133 Euro etwas abfedern und genauso viel verdienen, wie der geschäftsführende Klubchef. Er selbst ist zwar ebenfalls Klubchef, aber nur formal. Das gesetzliche Gehalt für den Posten kann nur einer beziehen. Das ist Andreas Schieder. Er bekommt 14.885 Euro.

Nun stellt sich die Frage: Wer bezahlt Kern die Differenz von 6.129 Euro, damit auch er auf ein Klubchef-Gehalt kommt?

"Gehaltserhöhung"

Das übernimmt die SPÖ Bundespartei, das ist nun klar. Man hat sich dazu entschieden, Kern für seine Tätigkeit als Parteivorsitzender ein Gehalt zu zahlen, das die Differenz auf das Klubobmann-Gehalt von Schieder ausgleicht. "Er wird als Parteivorsitzender ein Gehalt der Bundespartei beziehen. Insgesamt ist es gedeckelt mit dem Gehalt eines Klubobmanns", heißt es da zur "Tiroler Tageszeitung".

Zwei Klubchefs sind teuer

Auch Anfang der 2000er-Jahre, als Schwarz-Blau an der Macht war, gab es zwei Klubobleute bei der SPÖ. Dem damaligen formalen Obmann, Alfred Gusenbauer, zahlte die Bundespartei ebenfalls die Differenz auf das Klubchefgehalt.

Zu klären bleibt noch, welches Büro Kern im Ausweichquartier des Parlaments erhält. Ebenso, ob er einen Dienstwagen bekommt. Schieder fährt einen Dienst-BMW ohne Chauffeur. Der VW Passat des ehemaligen Bundesgeschäftsführers Georg Niedermühlbichler wäre frei. Niedermühlbichler hatte einen Chauffeur. (red)