Politik

SPÖ zittert sich auf Platz zwei, keine Zugewinne

Heute Redaktion
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In der zweiten Hochrechnung holt die SPÖ auf. Mit 26,9 Prozent schaffen es die Roten nun doch wieder auf Platz zwei und ziehen knapp an der FPÖ vorbei.

Die erste Hochrechnung nach Wahlschluss brachte für die SPÖ einen Schock. Die Sozialdemokraten fielen darin in einem historisch schlechten Ergebnis sogar hinter die FPÖ auf den dritten Platz. In der weiteren Hochrechnungen relativierte sich dieses Ergebnis dann jedoch ein bisschen.

Mit 26,9 Prozent liegt die SPÖ unter Christian Kern damit mehr oder weniger unverändert beim Ergebnis von Kerns Vorgänger Werner Faymann.

Opposition oder Schwarz-Rot?

Kern hatte vor der Wahl angekündigt, in Opposition zu gehen, falls die SPÖ nicht Erster wird. Eine rot-blaue Koalition geht sich nach den Hochrechnungen zwar mathematisch aus, Christian Kern war jedoch ausgezogen, um Schwarz-Blau zu verhindern. Rot-Blau wäre da wenig glaubwürdig.

Geschäftsführer Matznetter sieht SPÖ draußen

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christoph Matznetter hat das Abschneiden der SPÖ am Sonntag in einer ersten Reaktion bedrückt kommentiert. Die SPÖ werde sich einer Einladung zu Regierungsgesprächen "nicht verweigern", sagte er trotz des klaren Verlusts von Platz eins - doch es werde "mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ball nicht bei uns liegen", so Matznetter.

Das Verhältnis zwischen ÖVP-Chef Sebastian Kurz und Christian Kern ist nach dem schmutzigen Wahlkampf der vergangenen Monate stark zerrüttet. Ob sie sich zu einer "Vernunftehe" zusammenraufen können und wollen, muss sich nun zeigen.

Starkes Wiener Ergebnis

Strikt gegen eine rot-blaue Koalition ist die Wiener SPÖ unter Michael Häupl, wie der Wiener Bürgermeister auch im ORF-Interview sagte. In Wien errang die SPÖ laut ersten Prognosen 34,9 Prozent und legte damit 3,1 Prozentpunkte zu. Ein starkes Ergebnis, das wohl auch der Mobilisierung gegen Schwarz-Blau zu verdanken ist.

Verluste im Burgenland

Im Gegensatz dazu versteht sich der bisherige Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil betont gut mit dem Wahlsieger Kurz wie auch mit der FPÖ. Hinter ihm steht die burgenländische Landes-SPÖ unter Hans Niessl. Niessl regiert im Burgenland mit der FPÖ und gibt sich auch offen für Rot-Blau.

Laut ersten Hochrechnungen verlor die SPÖ im östlichsten Bundesland jedoch 4,4 Prozentpunkte. Das kann wohl auch als Absage der Genossen an den FPÖ-freundlichen Kurs von Niessl und Doskozil verstanden werden. (red)