Wien

SPÖ-Gemeinderätin fordert Migrantenquote für Chef-Jobs

SPÖ-Gemeinderätin Mireille Ngosso setzt sich für eine Migrantenquote in Führungsjobs ein.

Heute Redaktion
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Mireille Ngosso
Mireille Ngosso
Stefanie Waldecker

Als "erste schwarze Frau" zog Mireille Ngosso, stellvertretende Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, vor wenigen Tagen in den Wiener Gemeinderat ein. Die SPÖ-Politikerin hatte sich vor der Wien-Wahl mit starker Social-Media-Präsenz und dem Slogan "Es ist Zeit für eine von uns!" um Vorzugsstimmen beworben.

Viel Rassismus erlebt

Die Ärztin will im Gemeinderat vor allem Gesundheits- und Integrationsthemen vorantreiben. Rassismus hat die Politikerin schon im Teenager-Alter erlebt. Im Interview mit "Wien Heute" sprach die 40-Jährige über ihren Schulabbruch, nachdem eine Lehrerin zu ihr gesagt hatte: "Aus dir wird nie was".

Damals war sie 16 Jahre alt. "Ich hatte Glück und eine Familie und Freunde, die mich unterstützt haben. Andere Menschen haben das nicht", so die SPÖ-Gemeinderätin.

Deshalb fordert sie eine Migrantenquote für Führungsjobs. Bereits die Grünen sorgten mit einer ähnlichen Forderung für Stadt-Jobs im Wien-Wahlkampf für Schlagzeilen. "Schwarze Menschen haben nicht dieselben Chancen wie weiße Menschen. Ich glaube, dass es sonst sehr schwierig wird für Migranten und Migrantinnen ohne Netzwerk."

Ihr Vorbild ist Deutschland, wo es Quoten gibt, damit "Menschen mit Migrationsbiografien in höhere Etagen hineinkommen". Ein Drittel aller Wienerinnen und Wiener habe Migrationshintergrund, so Ngosso.

Mit drei Jahren geflohen

Mit drei Jahren kam sie nach Österreich. Ihre Eltern waren mit ihr aus der Demokratischen Republik Kongo geflohen. Heute arbeitet Ngosso als Ärztin im Krankenhaus Hietzing. "Die Intensivstationen sind fast voll", so die 40-Jährige. Das Arztstudium ergriff sie über den zweiten Bildungsweg.

Als Chirurgin nutzt sie das Betreuungsangebot im Kindergarten für ihre Kinder aufgrund beruflicher Umstände. "Ich muss arbeiten gehen, mein Mann muss arbeiten gehen, er ist auch Arzt. Wir hätten keine Möglichkeit unseren Beruf auszuüben."

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