Politik

SPÖ-Landespartei macht Polizist zu neuem Chef

Statt Gabi Sprickler-Falschlunger, der Ehefrau von Gesundheitsminister Rauch, wird künftig Mario Leiter die Ländle-SPÖ führen.
Leo Stempfl
20.06.2023, 12:42
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Die SPÖ Vorarlberg hat einen neuen Parteichef. Mario Leiter war Vizebürgermeister von Bludenz und Stadtrat, nach seinem vorläufigen Ausscheiden aus der Politik wurde er im Mai 2021 dortiger Stadtpolizeikommandant. Nun wurde er mit 86,48 Prozent zum designierten Landesparteivorsitzenden gewählt und wird somit Nachfolger von Gabriele Sprickler-Falschlunger.

Sein erstes Statement: "Als politischer Mensch und Bürger ist für mich klar, dass es eine Alternative zur Politik braucht, die derzeit in Vorarlberg und auch im Bund gemacht wird. In meinem Umfeld nehme ich seit langem wahr, wie sich Menschen zunehmend von den Regierenden im Stich gelassen fühlen. Daher möchte ich die Politik wieder aktiv mitgestalten und meinen Beitrag zu einer positiven Veränderung leisten. Mein klares Ziel ist es nun, die Sozialdemokratie in Vorarlberg als Alternative zur aktuellen Regierung zu etablieren und mit Handschlagqualität in die nächste Landesregierung zu führen. Üsr Ländle kann’s besser!"

Ausnahmetalent

Glückwünsche kommen vom ebenfalls recht neuen SPÖ-Chef Andreas Babler: "Mario Leiter ist ein politisches Ausnahmetalent, er verfügt über profunde politische Erfahrung und Weitsicht. Als Vizebürgermeister in seiner Heimatstadt Bludenz hat er bewiesen, dass er immer das Wichtigste ins Zentrum seiner Politik stellt – nämlich die Menschen und ihre Bedürfnisse und Interessen." 

Auf die gute Zusammenarbeit freuen sich auch die Bundesgeschäftsführer Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim: "Jetzt geht es darum, die Kräfte der Sozialdemokratie im ganzen Land zu bündeln und gemeinsam am Comeback der SPÖ zu arbeiten. Denn gerade jetzt braucht es eine starke SPÖ als Gegenmodell zu ÖVP und FPÖ."

100/0 statt 50/50

Kritik an der Bestellung kommt von den Grünen, weil nun alle neun Landesorganisationen der Sozialdemokratie von Männern geführt werden. "Aus feministischer Sicht ist das bedenklich. Schließlich wird Politik für Frauen nur dort gemacht, wo Frauen auch mitentscheiden und in der ersten Reihe Verantwortung übernehmen. Andreas Babler hat sich zwar vollmundig für eine Frauenquote ausgesprochen, doch mit der erneuten Wahl eines Mannes zum SPÖ-Landesparteivorsitzenden, droht dies gleich zu Beginn zum Rohrkrepierer zu werden. Statt 50/50 gibt es 100/0 bei der SPÖ", sagt Olga Voglauer, Generalsekretärin der Grünen, die nicht näher darauf eingeht, wie sich 50/50 bei neun Bundesländern ausgeht.

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