Oberösterreich

SPÖ-Mitglied macht Ärger Luft und tritt aus Partei aus

Auf Facebook gab die Linzerin Renate Pühringer ihren Austritt aus der SPÖ bekannt, sparte nicht mit Kritik. Und sie bekam viel Zuspruch dafür.

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Auf Facebook machte die Linzerin ihren Austritt aus der SPÖ bekannt und spart dabei nicht mit Kritik.
Auf Facebook machte die Linzerin ihren Austritt aus der SPÖ bekannt und spart dabei nicht mit Kritik.
Screenshot/Facebook

Es ist ein sehr langes Facebook-Posting mit dem die 46-jährige diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin ihren Parteiaustritt begründet. Vor allem der Linzer Bürgermeister Klaus Luger bekommt sein Fett weg. "Die Politik des Bürgermeisters erfüllt nicht die Versprechen der SPÖ nach Solidarität und Gerechtigkeit. Beides Werte, die mir in der Politik sehr wichtig sind."

Und weiter schreibt Pühringer: "Ich verstehe nicht, wie es sein kann, dass sich die SPÖ-Führung so weit von ihrer Basis, von ihren Werten und von den Menschen dieser Stadt entfernt hat."

Konkrete Kritikpunkte

Und die Linzerin nennt auch konkrete Beispiele: Etwa der Umgang mit den Anwohnern der Tabakfabrik, die Ablehnung einer Resolution zur Aufnahme von Menschen aus dem griechischen Flüchtlingslager Moria und die Ablehnung der Initiative zur Säuberung der Stadt durch Bürgerinnen und Bürger durch die SPÖ.

Das Fass zum Überlaufen brachte aber, dass "der Linzer Bürgermeister dafür eintritt, 300.000 Impfdosen gegen Covid-19 für fitte, körperlich starke Menschen in Industrie und Wirtschaft abzuzweigen"

Für ihren öffentlichen Schritt bekam Pühringer erstaunlich viel Zuspruch auf Facebook. 163 Kommentare sind es mittlerweile. Der überwiegende Teil zeigt sich positiv, viele User haben Verständnis. 313 Reaktion gab es bis Donnerstagmittag

Auf die Basis vergessen

"Heute" hat Renate Pühringer (46) am Telefon erreicht. "Ich habe meine Kritik ja schon vorher geäußert, wurde aber immer gemaßregelt", sagt sie. Nach ihrem öffentlichen Austritt bekam sie viel Zuspruch. "Ich habe viele sehr nette Nachrichten bekommen, vor allem eben aus der Basis. Man hat mir gratuliert", so Pühringer. Und genau diese Basis werde, so Pühringer, in der SPÖ Linz nicht ernstgenommen. 

Der kritisierte Bürgermeister sieht die Sache naturgemäß etwas anders. "Vielleicht hat die Frau Pühringer auch nicht alle Informationen zu den Sachen, die sie kritisiert", sagt er gegenüber "Heute". Er werde ihr aber, wie allen, die aus der Partei austreten, ein persönliches Gespräch anbieten.

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