In aller Kürze: Im Zuge des Sonderparteitags am Samstag kam es zur Wahl über den SPÖ-Vorsitz. Dort wurde Hans Peter Doskozil zum Sieger erklärt, er habe mit 53 Prozent die Mehrheit der Delegierten überzeugen können. Doch eine unerklärlich fehlende Stimme ließ Wahlleiterin Michaela Grubesa das Ergebnis überprüfen, wobei sich herausstellte, dass die Stimmen vertauscht wurden: Eigentlich habe Andreas Babler die Mehrheit.
Auch das neue Ergebnis hat jedoch Mängel, denn obwohl es angeblich nur eine Phantom-Stimme gab, die ungültig war, blieb die kommunizierte Zahl der ungültigen Stimmen gleich, dafür bekamen beide Kandidaten eine Stimme zusätzlich. Babler gab sich deswegen abwartend bis zerknirscht, will die Stimmen nun neuerlich überprüfen. Warum das vor Bekanntgabe des Ergebnisses niemand gemacht hat, ist weiterhin unklar.
Ins große "ZiB 2"-Interview an einem der peinlichsten Tage der Sozialdemokratie musste schließlich Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser. Er war auch am Sonderparteitag Teil des Tagespräsidium.
So geht es weiter
Thür startet direkt voll rein: "Wer soll Ihre Partei noch ernst nehmen?" "Diese Frage ist berechtigt", sagt Peter Kaiser einleitend. Es sei einer der schlimmsten Tage der Parteigeschichte, wofür er sich bei allen Funktionären und Sympathisanten entschuldigt. Eigentlich sollte so ein "Super-Gau" nicht möglich sein.
Auch neues "Ergebnis" wirft Fragen auf
Das offizielle Ergebnis laut SPÖ-Aussendung vom Wahltag:
Stimmen: 601. Gültig: 596. Ungültig: 5. Doskozil: 316. Babler: 279.
Weil die addierten Stimmen von Doskozil und Babler aber 595 ergaben, wurde eine Phantom-Stimme vermutet. Wahlleiterin Michaela Grubesa verkündete heute schließlich: "Ich habe die Stimme gefunden, es handelt sich um eine ungültige Stimme." Nun würde es also fünf statt vier ungültige Stimmen geben, sagte sie. Das neue Ergebnis laut SPÖ-Aussendung:
Stimmen: 602. Gültig: 597. Ungültig: 5. Doskozil: 280. Babler: 317.
Jeder der Kandidaten hat also eine zusätzliche Stimme bekommen, die Zahl der Ungültigen blieb gleich (wobei Grubesa der ursprünglichen Aussendung widersprach), die Zahl der absoluten Stimmen stieg um 1, ebenso die Zahl der gültigen Stimmen, obwohl die zusätzlich ja angeblich eine ungültige war.
Auch das heutige Ergebnis wirft Fragen auf, Kaiser sei deswegen froh darüber, dass Babler eine weitere Überprüfung gefordert hat. Das soll morgen geschehen, dann wird man sehen, welche Fragen noch offen sind. "Faktum ist, dass es jetzt einer nochmaligen Überprüfung bedarf." Durch gute Arbeit will der Landeshauptmann dieses Schlamassel bald wieder vergessen machen.
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Hans Peter Doskozil und die rote Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner
Hertel
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Andreas Babler singt lautstark zum Abschluss des SPÖ-Parteitags die "Internationale".
Hertel
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Hans Peter Doskozil feierte am 3. Juni seine Wahl zum SPÖ-Parteichef am Sonderparteitag. Zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt: Die Ergebnisse wurden vertauscht.
Hertel
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Einer der ersten Gratulanten: Sein Herausforderer und der neue SPÖ-Chef Andreas Babler
Hertel
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Hans Peter Doskozil feierte hier seine Wahl zum SPÖ-Parteichef am Sonderparteitag. Zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt: Die Ergebnisse wurden vertauscht.
Hertel
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Der scheidende SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch, die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, Wiens Bürgermeister Michael Häupl und SPÖ-Tirol-Chef Georg Dornauer beklatschten die am 3. Juni verkündete Wahl Doskozils.
Hertel
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Andreas Babler und Ehefrau Karin Blum, selbst SPÖ-Gemeinderätin
Hertel
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Hans Peter Doskozil holte Andreas Babler nach der Bekanntgabe des Ergebnisses zu sich auf die Bühne.
Hertel
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"Es gilt jetzt nicht nur Geschlossenheit zu demonstrieren, sondern auch zu leben", so Doskozil. Zu diesem Zeitpunkt feierte er noch den Sieg zum SPÖ-Chef.
Hertel
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Andreas Babler konnte 317 Delegierte (52,66 Prozent) hinter sich versammeln, Hans Peter Doskozil erhielt 280 Stimmen (46,51 Prozent).
Hertel
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Für kurze Zeit erfüllte sich mit der Wahl zum SPÖ-Chef für Doskozil ein Lebenstraum.
Hertel
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Sichtlich gerührt genoss Doskozil den Applaus der SPÖ-Delegierten.
Hertel
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Hier feierte Hans Peter Doskozil noch seine Wahl zum SPÖ-Parteichef am Sonderparteitag.
Hertel
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Hans Peter Doskozil und die rote Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner
Hertel
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Andreas Babler singt lautstark zum Abschluss des SPÖ-Parteitags die "Internationale".
Hertel
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Hans Peter Doskozil feierte am 3. Juni seine Wahl zum SPÖ-Parteichef am Sonderparteitag. Zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt: Die Ergebnisse wurden vertauscht.
Hertel
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Einer der ersten Gratulanten: Sein Herausforderer und der neue SPÖ-Chef Andreas Babler
Hertel
Parteitag-Wiederholung nicht ausgeschlossen
"Wir brauchen ein definitives Ergebnis, das jeder weiteren Überprüfung standhält." Ob das möglich ist, ist aber fraglich, wirft Thür ein, immerhin seien die Wahlzettel in einem einfachen Plastiksackerl nach Wien gefahren worden und lagen dort unverplombt zwei Tage in der Löwelstraße rum.
Eine Wiederholung des Parteitags schließt Kaiser nicht aus. Wenn das Ergebnis zweifelsfrei bestätigt wird, sieht er dazu jedoch keine Notwendigkeit. "Ich kann auch nur den Kopf darüber schütteln." Wen er am Samstag gewählt hat, will er aber für sich behalten.
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Im Rahmen seiner Basistour durch Österreich präsentierte Babler seinen "Plan zur Einigung der SPÖ".
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com
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Im Rahmen einer Mitgliederbefragung gingen Hans Peter Doskozil, Pamela Rendi-Wagner und Andreas Babler ins Rennen um den SPÖ-Vorsitz. Babler setzte sich am Ein Sonderparteitag am 3. Juni schließlich durch.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)
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Im April 2014 wurde Andreas Babler als Nachfolger des zurückgetretenen Traiskirchner Bürgermeisters Knotzer präsentiert.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com
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Bei seiner ersten Wahl holte er mit 73,1 Prozent das beste Wahlergebnis für die SPÖ in Traiskirchen seit 1945.
Stadtgemeinde Traiskirchen / OTS
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Im Zuge der Fluchtbewegungen 2015 erlangte Babler erstmals große mediale Bekanntheit. Der Traiskirchner Bürgermeister kritisierte die Asylpolitik der damaligen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und machte auf Missstände im Asyl-Erstaufnahmezentrum Traiskirchen aufmerksam.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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Als Traiskrichener Bürgermeister kümmert sich Andi Babler verstärkt um Flüchtlinge
Michael Mazohl
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Babler gilt als Vertreter des linken Flügels der SPÖ.
GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com
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Bei der niederösterreichischen Landtagswahl holte Babler weit über 20.000 Vorzugsstimmen.
privat
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Nach der niederösterreichischen Landtagswahl zog Babler in den Bundesrat ein. Bereits im Wahlkampf kündigte er an, seine gesamten Bezüge als Bundesrat an soziale Einrichtungen zu spenden.
ALEX HALADA / APA / picturedesk.com
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Am 23. März gab Babler seine Kandidatur für den SPÖ-Vorsitz bekannt.
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Im Rahmen seiner Basistour durch Österreich präsentierte Babler seinen "Plan zur Einigung der SPÖ".
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com
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Im Rahmen einer Mitgliederbefragung gingen Hans Peter Doskozil, Pamela Rendi-Wagner und Andreas Babler ins Rennen um den SPÖ-Vorsitz. Babler setzte sich am Ein Sonderparteitag am 3. Juni schließlich durch.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)
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Im April 2014 wurde Andreas Babler als Nachfolger des zurückgetretenen Traiskirchner Bürgermeisters Knotzer präsentiert.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com
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Bei seiner ersten Wahl holte er mit 73,1 Prozent das beste Wahlergebnis für die SPÖ in Traiskirchen seit 1945.
Stadtgemeinde Traiskirchen / OTS