Gesundheit
Sport zu dieser Tageszeit verringert Herzinfarktrisiko
Eine neue Studie untersuchte die Zeitspanne, in der Menschen weniger wahrscheinlich an Herz-Kreislauf-Krankheiten sterben. Wir wissen, wann das ist.
Gute Nachrichten für alle Spätaufsteher: Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass Sport am Nachmittag zu einem längeren Leben führen kann. Eine neue Studie ergab, dass Menschen, die am Nachmittag trainieren, weniger wahrscheinlich vorzeitig an Herzkrankheiten sterben als diejenigen, die vor 11 Uhr oder nach 17 Uhr trainieren.
Ein zügiger Spaziergang erhöht jedoch zu jeder Tageszeit die Lebenserwartung und senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Die Forscher sammelten Informationen von mehr als 92.000 Teilnehmern der UK Biobank, in der Gesundheitsdaten von etwa 500.000 Einwohnern des Vereinigten Königreichs gespeichert sind. Die Wissenschaftler gruppierten die Teilnehmer nach Bewegungshäufigkeit und -dauer, analysierten ihre siebentägigen Aktivitätsdaten anhand von Beschleunigungsmessern, die die Aktivität kontinuierlich aufzeichnen, und verfolgten die Sterblichkeitsdaten.
Zwischen 11 und 17 Uhr
Das Ergebnis: Die Nachmittagszeit von 11 bis 17 Uhr kommt vor allem Männern und älteren Menschen am meisten zugute. Die Forscher stellten fest, dass zu dieser Zeit die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts am geringsten ist. Der Kardiologe Dr. Randy Goodroe war zwar nicht an der Studie beteiligt, sagt aber, dass Herzinfarkte eher am Morgen auftreten. "Die meisten Herzinfarkte ereignen sich in den frühen Morgenstunden von 4 [bis] 10 Uhr, wenn die Blutplättchen klebriger sind und vermehrt Adrenalin aus den Nebennieren ausgeschüttet wird, das das Aufreißen von Plaques in den Koronararterien auslösen kann".
Diesen Vorteil hat Morgensport
Morgensportler brauchen sich über die neuen Erkenntnisse aber nicht zu ärgern. Eine kürzlich durchgeführte Studie mit Mäusen kam zu dem Schluss, dass ein Training bei Sonnenaufgang den Stoffwechsel ankurbeln und mehr Körperfett verbrennen kann. Forscher des Karolinska Institutet in Schweden und der Universität Kopenhagen (Dänemark) untersuchten zwei Gruppen von Mäusen - eine, die morgens und eine, die abends hochintensiv trainierte. Es wurde festgestellt, dass die Gruppe am Morgen mehr Fett verbrannte. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein Training am späten Morgen effektiver sein könnte als ein Training am späten Abend, um den Stoffwechsel und die Fettverbrennung anzukurbeln. Wenn dies der Fall ist, könnten sie für Menschen mit Übergewicht von Nutzen sein", sagte Professor Juleen R. Zierath von der Abteilung für Molekulare Medizin und Chirurgie und der Abteilung für Physiologie und Pharmakologie am Karolinska Institutet in einer Erklärung.
Sei es morgens, mittags, nachmittags oder abends – fest steht: Bewegung ist gesund und zahlt sich immer aus.