Österreich

Sportschützen durften nur ohne Waffen fliegen

Explosive Stimmung Freitag am Airport: Dem Nationalteam wurde die Mitnahme der Waffen zur WM in Russland verweigert. Somit hat es dort keine Chance

Heute Redaktion
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Die Sportschützen treten bei Moskau an.
Die Sportschützen treten bei Moskau an.
Bild: FRWC

Die besten Sportschützen der Welt werden zum Event "IPSC Riffle World Shoot 2017) nahe Moskau erwartet. Bei solchen Bewerben meist ganz vorne mit dabei: Die heimische Mannschaft mit Teamchef Mario Kneringer aus NÖ. Doch nach etlichen Reisen ins Ausland hakte es Freitag bei der Ausreise gewaltig. Anwalt Raul Wagner vertritt die Schützen und ist gelinde gesagt wütend: "Alle anderen Teams sind mit ihren Waffen dort und in Schwechat verweigerte der Zoll die Mitnahme. Vorgeschoben wird das Waffenembargo gegen Russland. Doch es handelte sich ja nicht um Kriegsgeräte, sondern hochsensible Sportgeräte!"

Tatsächlich blieb den Teammitgliedern vorerst keine Wahl: Während fünf Sportler sich grummelnd und ohne Waffen in den Flieger Richtung Russland setzten, blieben vier ihrer Mannschaftskollegen in Schwechat, um auf die kostbaren Einzelanfertigungen aufzupassen.

Gegen Mittag liefen dann die Telefone zwischen Anwalt Wagner und der zuständigen Finanzprokuratur heiß. Der Advokat versuchte alle Hebel in Bewegung zu setzen, um doch noch eine Freigabe für den Transport der Gewehre zu bekommen: "Wenn das nicht genehmigt wird, werden wir alle alles aktivieren, was der Rechtsstaat zu bieten hat!" Klingt nach einem heftigen Rechtsstreit, den das "Embargo" für die österreichischen Schützen hinter sich herziehen könnte.

Zwar können sich die Schützen in Russland Waffen ausborgen, doch jeder Sportler ist auf sein eigenes Gewehr eingestellt und hätte so keine Chance auf Erfolg. (mah)