Der Burgstar im Akzent Theater

Sprechen sie Caroline Peters nicht in der Pause an!

Ex-Buhlschaft Caroline Peters braucht keine großen Bühnen, um großes Theater zu spielen. Im Akzent Theater macht sie jetzt eine Lesung zu großem Kino.  

Fabian J. Holzer
Sprechen sie Caroline Peters nicht in der Pause an!
Caroline Peters will nicht, dass ihre Konzentration gestört wird.
Thomas Bartilla / Action Press / picturedesk.com

Unter dem selbsterklärenden Oberbegriff "women" stellt das Wiener Akzent Theater im Jänner und Februar große Darstellerinnen wie Birgit Minichmayr, Maria Hofstätter, Eva Mattes oder auch Caroline Peters in den Vordergrund und lässt sie die Werke weniger bekannter Autorinnen vorstellen: "Es ist oft im Kulturbereich so, wenn man als Zuschauer irgendwo hingeht, orientiert man sich eher an Bestseller-Autoren, von denen man schon oft gehört hat", erklärt Peters im "Heute"-Talk, "und bei so einem Festival gibt es die Gelegenheit Autorinnen kennenzulernen, die man noch nicht kennt und das finde ich sehr reizvoll."

Caroline Peters liebt es, sich ganz auf die Stimme und die Geschichte konzentrieren zu können.
Caroline Peters liebt es, sich ganz auf die Stimme und die Geschichte konzentrieren zu können.
Henning Kaiser / dpa / picturedesk.com

Im Fall von Peters Lesung am 20. Jänner handelt es sich um "Madame Zilensky und der König von Finnland" der amerikanischen Autorin Carson McCullers (1917-1967). "Ein Lehrer auf einem anderen College beobachtet eine neue Kollegin, wie sie die fantastischen Geschichten aus ihrem Leben erzählt", beschreibt Peters den Inhalt ihrer Lesung, "sie ist eine Komponistin mit einem verrückten Lebenswandel und irgendwann kommt der Lehrer darauf, dass die  Geschichte, die sie erzählt Lügen sind. Etwa wenn sie sagt, sie wäre mit dem König von Finnland zusammen gewesen. Aber es gibt natürlich keinen König von Finnland, demnach wird ihm klar, das sie immer lügt und sie lügt, weil sie eigentlich überhaupt kein Leben hat. Deswegen muss sie all das Erfinden und deswegen findet er es auch in Ordnung, dass sie das macht. Es ist einfach sehr schön."

Bei "Madame Zilensky und der König von Finnland" handelt es sich zwar um ein ganzes Buch von Carson McCullers, aber das wird natürlich nicht zur Gänze im Aktent Theater gelesen: "Der ganze Band von Erzählung heißt so, aber es ist nur eine Erzählung und diese lesen wir mehr oder weniger ganz vor, mit ein paar kleinen Abstrichen, damit es nicht ewig dauert", erklärt Caroline Peters, "es dauert eine gute Stunde und es ist die gesamte Geschichte."

In der Pause finde ich es persönlich anstrengend…
Caroline Peters
...über das Zusammentreffen mit ihren Fans

Die Lesung von Caroline Peters ist am Samstag aber weit mehr als nur das Vorlesen aus einem Buch. "Mit mir auf der Bühne ist auch Peter Rosmanith, der mit einem umfassenden Schlagwerk, also man kann wirklich nicht Schlagzeug sagen, sondern mit den erstaunlichsten Gegenständen um sich herum arbeitet und Rhythmus, Musik und Geräusche schafft. Das sind alles passende Sachen zu dem Gelesenen, also eigentlich ist es wie ein Live–Hörspiel. Ich finde es immer sehr verbindend mit dem Publikum." Für die Salzburger Buhlschaft von 2020 ist der Kontakt mit dem Publikum an kleineren Bühnen immer wieder eine Freude, "hat man an solchen Orten auf jeden Fall die Gelegenheit mit den Leuten ein bisschen zu plaudern", erzählt sie, "ich bin auch immer neugierig darauf, was wirklich bei den Leuten ankommt, denn das weiß man nur bedingt als Performer." Nur will die Burgschauspielerin nach Möglichkeit nicht schon in der Pause von ihren Fans umringt werden: "Also in der Pause finde ich es persönlich anstrengend, da bleibe ich lieber in der Konzentration", erklärt Peters, "aber hinterher sehr gerne!" Für die Lesung von "Madame Zilensky und der König von Finnland" gibt es hier noch wenige Karten ab 20 Euro.

Die VIP-Bilder des Tages:

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    Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
    Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
    Melissa Naschenweng/Instagram
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    Akt.